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FORSCHUNG/198: 64 unbeschriebene Süßwasserfischarten im Mittelmeergebiet entdeckt (idw)


Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig, Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere - 13.05.2014

64 unbeschriebene Süßwasserfischarten im Mittelmeergebiet entdeckt



Wissenschaftler der Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig - Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere (ZFMK) in Bonn berichten aktuell in einer großen Studie mit über 30 europäischen Koautoren über die komplette Süßwasser-Fischfauna des Biodiversitätshotspots des Mittelmeergebietes. Mittels molekulargenetischen Methoden (DNA Barcoding) wurden über 3000 Fische von knapp 500 verschiedenen Fischarten untersucht. Den Forschern gelang es erstmals eine nahezu komplette Abdeckung aller Arten zu erreichen (98%). Dabei stellten die Wissenschaftler unter anderem fest, dass bis zu 64 Arten in dieser Region bisher unentdeckt (40), bzw. unbeschrieben geblieben sind (24).

Foto: © ZFMK, Bonn

Eine der beiden in Italien endemischen Rotaugenarten, Rutilus rubilio, ein Männchen mit Laichausschlag.
Foto: © ZFMK, Bonn

Die Studie wurde im Rahmen des von der Leibniz-Gemeinschaft geförderten Projektes "FREDIE" erstellt.

Die Ergebnisse erschienen in dem international anerkannten Journal "Molecular Ecology Resources". "Die hinterlegten Daten werden in Form einer DNA Barcode Bibliothek in Zukunft als wichtige Referenz für alle nachfolgenden Studien sowie systematischen Erfassungen, Beobachtungen oder Überwachungen der Arten und Populationen, also dem Monitoring, dienen" erläutert Dr. Matthias Geiger, wissenschaftlicher Mitarbeiter am ZFMK die besondere Bedeutung der groß angelegten Studie. "Wir sehen, dass Langzeiterfassungen der Entwicklungen der Fischarten in Europa auch weiterhin extrem wichtig sind, um überhaupt Schutzmaßnahmen von Lebensräumen formulieren zu können" ergänzt Dr. Fabian Herder, Leiter der Sektion Ichthyologie am ZFMK.

Foto: © ZFMK, Bonn

Von Bonn nach Ancona und im Regen mit der 'Piraeus' und dem ZFMK-Bulli nach Igoumenitsa in Griechenland zum Sammeln.
Foto: © ZFMK, Bonn


Quelle: Molecular Ecology Resources (2014) doi: 10.1111/1755-0998.12257
http://onlinelibrary.wiley.com/doi/10.1111/1755-0998.12257/abstract

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter: http://idw-online.de/de/news586695
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter: http://idw-online.de/de/institution150

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Stiftung Zoologisches Forschungsmuseum Alexander Koenig,
Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere, Sabine Heine, 13.05.2014
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 17. Mai 2014