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FORSCHUNG/247: Nationale Datenbank für Artenvielfalt (Leibniz-Gemeinschaft)


Wissenschaftsgemeinschaft Gottfried Wilhelm Leibniz - 7. Juli 2016

Nationale Datenbank für Artenvielfalt


Die Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften und die Leibniz-Gemeinschaft haben am vergangenen Wochenende Bürgerforscher und Fachwissenschaftler zu einer "Konferenz der Arten" anlässlich des 370. Geburtstags von Gottfried Wilhelm Leibniz eingeladen. Die Teilnehmer vereinbarten, zum Schutz der biologischen Vielfalt künftig noch enger zusammenzuarbeiten. Sie halten eine Langzeitbeobachtung sowie den nationalen Datenaustausch zum Monitoring der Biodiversität für unerlässlich.

Fach- und Bürgerwissenschaftler fordern in ihrem Resümee eine bundesweite Langzeiterfassung (Monitoring) von Lebensräumen und Artenvielfalt, der Landnutzung und des Schadstoffeintrags. Auf diese Weise sollen verlässliche Daten über den Zustand und die Entwicklung der Biodiversität in Deutschland entstehen. Nur so seien Schutzmaßnahmen sinnvoll und erfolgversprechend, sagt der wissenschaftliche Leiter der "Konferenz der Arten", Wolfgang Wägele vom Zoologischen Forschungsmuseum Alexander Koenig Leibniz-Institut für Biodiversität der Tiere in Bonn.

Die Teilnehmer der "Konferenz der Arten" haben sich für eine stärkere öffentliche Unterstützung von bürgerwissenschaftlichen Projekten, eine bessere Vermittlung von Artenwissen in Schulen und Hochschulen sowie den Ausbau der ökologischen Forst- und Landwirtschaft ausgesprochen. Darüber hinaus regen die Wissenschaftler die Gründung einer unabhängigen Akademie für Artenwissen an. Diese soll unter anderem Fortbildungsangebote für Fachgutachter bereitstellen, die über Landnutzungsänderungen entscheiden.

Beim Fachsymposium der gemeinsam von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften und der Leibniz-Gemeinschaft am 370. Geburtstag Gottfried Wilhelm Leibniz' ausgerichteten "Konferenz der Arten" diskutierten etwa 140 Teilnehmer aus Universitäten, Fachhochschulen, Forschungsinstituten der Leibniz-Gemeinschaft und der Helmholtz-Gemeinschaft, vom Naturschutzbund Deutschland, aus Fachgesellschaften, Landes- und Bundesämtern sowie dem Bundesumweltministerium über den alarmierenden Biodiversitätsverlust in Deutschland und über Möglichkeiten der besseren Erhebung und Verknüpfung von Daten zur biologischen Vielfalt.

Die Leibniz-Gemeinschaft

Die Leibniz-Gemeinschaft verbindet 88 selbständige Forschungseinrichtungen. Ihre Ausrichtung reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Raum- und Sozialwissenschaften bis zu den Geisteswissenschaften. Leibniz-Institute widmen sich gesellschaftlich, ökonomisch und ökologisch relevanten Fragen. Sie betreiben erkenntnis- und anwendungsorientierte Forschung, auch in den übergreifenden Leibniz-Forschungsverbünden, sind oder unterhalten wissenschaftliche Infrastrukturen und bieten forschungsbasierte Dienstleistungen an. Die Leibniz-Gemeinschaft setzt Schwerpunkte im Wissenstransfer, vor allem mit den Leibniz-Forschungsmuseen. Sie berät und informiert Politik, Wissenschaft, Wirtschaft und Öffentlichkeit. Leibniz-Einrichtungen pflegen enge Kooperationen mit den Hochschulen - u.a. in Form der Leibniz-WissenschaftsCampi, mit der Industrie und anderen Partnern im In- und Ausland. Sie unterliegen einem transparenten und unabhängigen Begutachtungsverfahren. Aufgrund ihrer gesamtstaatlichen Bedeutung fördern Bund und Länder die Institute der Leibniz-Gemeinschaft gemeinsam. Die Leibniz-Institute beschäftigen rund 18.500 Personen, darunter 9.300 Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,7 Milliarden Euro.


weitere Informationen:
www.leibniz-gemeinschaft.de
www.bestewelten.de

Die Abschlusserklärung ist online verfügbar unter
http://bit.ly/Konferenz_der_Arten-Abschluss

Die "Konferenz der Arten" war Teil des Themenjahrs 2016 im Gedenken an Gottfried Wilhelm Leibniz, das bei der BBAW unter dem Motto "Leibniz: Vision als Aufgabe" (http://jahresthema.bbaw.de) und bei der Leibniz-Gemeinschaft unter dem Leitthema "Die beste der möglichen Welten" (www.bestewelten.de) stehen.

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Quelle:
Pressemitteilung 24/2016, 07.07.2016
Leibniz-Gemeinschaft
Chausseestraße 111, 10115 Berlin
Tel.: 030 / 20 60 49 - 48
Internet: www.leibniz-gemeinschaft.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juli 2016

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