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INSEKTEN/186: Viele Hummeln sterben unter den Linden auf der Suche nach Nahrung (Stadt Münster)


Stadt Münster - Pressemitteilung von Mittwoch, 13. Juli 2011

Nektar reicht für die Fülle hungriger "Rüssel" nicht aus

Viele Hummeln sterben unter den Linden auf der Suche nach Nahrung


Münster (SMS) Zurzeit melden sich beim städtischen Amt für Grünflächen und Umweltschutz immer wieder besorgte Bürgerinnen und Bürger, die unter den Linden im Stadtgebiet zahlreiche tote oder sterbende Hummeln entdeckt haben. "Viele Anrufer vermuten, dass die Tiere sich vergiftet haben. Das ist aber nicht der Fall", stellt Dirk Dreier vom Amt für Grünflächen und Umweltschutz klar. "Die Hummeln sind verhungert. Das Angebot an Nektar reicht nicht aus, um die Hummelvölker jetzt auf dem Höhepunkt ihrer Entwicklung zu ernähren."

Zahlreiche Arbeiterinnen und die für die Gründung neuer Völker so wichtigen Jungköniginnen sind geschlüpft und suchen in diesen Tagen in der näheren Umgebung ihrer Nester nach Nahrung. Diese finden sie jetzt fast nur noch in den Lindenblüten. Da die Bäume aber trotz reichlicher Nektarproduktion für die Fülle hungriger "Rüssel" nicht genügend Nahrung anbieten können, sterben viele erschöpfte Hummeln unter den blüten- und nektarreichen Linden.

In diesem Jahr ist dieses Phänomen besonders ausgeprägt. Auch ist die Blütezeit der Pflanzen etwa 14 Tage früher als sonst üblich. Mit dem gleichen Problem haben auch die Honigbienen und somit auch die Imker zu kämpfen. Dr. Werner Mühlen vom Bieneninstitut der Landwirtschaftskammer NRW in Münster weist darauf hin, dass einzelne Völker bis zu einem Kilogramm Honig pro Tag aufbrauchen, wenn sie nicht mit einer Zuckerlösung gefüttert werden.

Abhilfe kann das vermehrte Anpflanzen von Linden schaffen, der spät blühenden Silberlinde kommt hier eine besondere Bedeutung zu. Auch sollten in den Gärten mehr blühende Stauden wie zum Beispiel Lavendel, Rosmarin, Salbei, Baldrian, Ehrenpreis oder verschiedene Disteln angepflanzt werden, rät Dirk Dreier. Ein weiterer Tipp: Wenn zumindest ein Teil des Rasens etwas länger stehen bleibt, kommen Weißklee, Gänseblümchen oder Braunelle zur Blüte und bieten Nahrung für Hummeln und Bienen.


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Quelle:
Pressemitteilung von Mittwoch, 13. Juli 2011
Stadt Münster
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veröffentlicht im Schattenblick zum 14. Juli 2011