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MELDUNG/294: 8. August, Tag der Katze - Die wilden Brüder und Schwestern der Hauskatze (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 8. August 2015

Tag der Katze

Katze ist nicht gleich Katze

Der BUND Baden-Württemberg stellt die wilden Brüder und Schwestern der Hauskatze vor. Im Projekt Wildkatzensprung setzt sich der Verband für den Erhalt der Wildkatzen ein.


Stuttgart. Heute ist Tag der Katze. Zeit auch an die wilden Brüder und Schwestern unserer Hauskatzen zu denken - die Wildkatze. Auf dem ersten Blick sehen sich Haus- und Wildkatzen sehr ähnlich. Doch es gibt einige Merkmale, an denen man eine Wildkatze erkennen kann:


Wildkatze schleicht im Wald über einen Ast - Foto: © Thomas Stephan/BUND

Foto: © Thomas Stephan/BUND

Wildkatzen sind größer und kräftiger als Hauskatzen. Wichtigstes Erkennungsmerkmal der Wildkatze ist ihr breiter, buschiger Schwanz, der stumpf endet und zwei bis drei schwarze deutlich voneinander abgegrenzte Ringe am Schwanzende hat. Gegenüber den häufig silbrig-grauen getigerten Hauskatzen haben Wildkatzen ein sehr verwaschenes grau-gelbes Fell. Besonders im langen Winterfell wirken Wildkatzen kräftiger und größer als Hauskatzen. Trotzdem fällt die Unterscheidung schwer; vor allem der Nachwuchs ist nur schwer zu unterscheiden.

Die europäische Wildkatze stammt nicht von verwilderten Hauskatzen ab. Die Wildkatze streifte schon durch unsere Wälder, lange bevor die Römer die ersten Hauskatzen mit über die Alpen brachten. Die Wildkatze galt in Deutschland fast überall als ausgestorben. Jetzt kehrt sie langsam wieder in unsere Wälder zurück. Wohin sie zurückgekehrt sind und wie sich die Population verändert, möchte der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland herausfinden.

Schutz der Wildkatze: Engagement des BUND

Um die Zahl der Wildkatzen zu bestimmen, schlagen Ehrenamtliche des BUND Baden-Württemberg angeraute Pflöcke in die Erde, die sie mit dem Duftmittel und Lockstoff Baldrian einsprühen. Diesen mögen die Waldkatzen gerne. An den Pflöcken hinterlässt jede Katze ihr Haar, die dann im Labor gentechnisch untersucht werden: Experten können daran Wildkatzen unterscheiden und zählen.


Karte zur Verbreitung der Wildkatze in Deutschland - Grafik: © BUND

Grafik: © BUND

Damit sich die Wildkatzen weiter in den deutschen Wäldern ausbreiten, hat der BUND 2011 das Projekt Wildkatzensprung gestartet. In Baden-Württemberg legt der BUND zwischen Herrenberg und Nufringen Trittstein-Biotope für die wilden Katzen an. Trittsteine sind grüne Inseln aus Hecken und Sträuchern, die den Tieren Schutz und Lebensraum bieten. So können Wildkatzen, Rehe oder auch Laufkäfer in Zukunft zwischen dem Schönbuch und Herrenberg wandern und neue Lebensräume erschließen. Die Wildkatzenpopulationen haben so langfristig eine Chance sich zu erholen.

Das Projekt wird im Rahmen des Bundesprogramms Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz, Bau und Reaktorsicherheit gefördert.



Weitere Informationen zum Projekt unter
www.bund.net/wildkatzensprung
www.biologischevielfalt.de/bp_pj_wildkatzensprung.html

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Quelle:
Presseinformation, 08.08.2015
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND)
Landesverband Baden-Württemberg e.V.
Marienstraße 28, 70178 Stuttgart
Tel.: 0711 620306-17, Fax: 0711 620306-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. August 2015

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