Schattenblick → INFOPOOL → UMWELT → ARTENSCHUTZ


MELDUNG/424: Selten, gefährdet, unbekannt - die Haselmaus, Tier des Jahres 2017 (DeWiSt)


Deutsche Wildtier Stiftung - 3. August 2017

Haselmaus - Tier des Jahres 2017

selten, gefährdet, unbekannt


Die Haselmaus ist wenig bekannt und zunehmend gefährdet, deshalb ist sie 2017 zum Tier des Jahres gewählt worden. Diese Auszeichnung verleihen die Deutsche Wildtier Stiftung und die Schutzgemeinschaft Deutsches Wild an Wildtiere, die es leider nötig haben. Das Ziel ist, auf gefährdete Tiere oder ihren schwindenden Lebensraum aufmerksam zu machen. Svenja Ganteför, Biologin bei der Deutschen Wildtier Stiftung, berichtet heute für Sie über das Tier des Jahres und mit welchen wichtigen Maßnahmen wir ihm helfen können.

Hamburg, 03. August 2017

Tier des Jahres: Die Haselmaus (Muscardinus avellanarius)

SVENJA GANTEFÖR:
"WIR GEBEN DEM TIER DES JAHRES EINE STIMME."

Svenja Ganteför, Biologin bei der Deutschen Wildtier Stiftung

Man denkt immer, wir Artenschützer sind ständig in Feld und Flur unterwegs. Bei der Deutschen Wildtier Stiftung sehe ich aber, dass es genauso wichtig ist, seine Schützlinge bekannt zu machen. Deshalb geben wir Wildtieren mit unserer Arbeit eine Stimme. Einmal im Jahr küren wir gemeinsam mit der Schutzgemeinschaft Deutsches Wild das Tier des Jahres. Ich koordiniere die Wahl und alles, was ein Jahr lang damit zusammenhängt. 2017 fiel die Wahl auf ein winziges Wesen mit wunderschönen Knopfaugen und einem Schwanz so lang wie der ganze Körper: die Haselmaus.

Die Haselmaus bringt alle Voraussetzungen für das Tier des Jahres mit: Sie ist in Deutschland an vielen Stellen selten geworden und auf unsere Hilfe angewiesen. Doch vielen Menschen sind die Probleme unbekannt, weil sie nachtaktiv ist und so häufig ganz unbemerkt bleibt. Mit dem Titel Tier des Jahres haben wir die Haselmaus in alle Medien deutschlandweit gebracht. Es ist ein Anfang, dem Maßnahmen folgen müssen.

Die Haselmaus lebt in Wäldern, Waldrändern und Hecken. Hier frisst sie Knospen, Blüten, Früchte und besonders gerne Haselnüsse. Ihre Füße setzt die Haselmaus, nur wenn es sein muss, auf den Boden. Lieber hangelt sie sich über Äste und Zweige voran. Dafür braucht sie gut vernetzte Bäume und Sträucher. Doch die sind einer effektiven Landnutzung häufig im Weg, deshalb fehlen diese Strukturen heute vielerorts.

Bei der Deutschen Wildtier Stiftung geben wir der Haselmaus etwas von ihrem Lebensraum zurück und pflanzen Hecken - auch 2018, wenn die Haselmaus nicht mehr Tier des Jahres ist.

Wie findet man Haselmäuse?
Um die Art effektiv schützen zu können, muss man genau wissen, wo die Haselmaus lebt und was sie braucht. Wie aber findet man Haselmäuse? Es gibt einfache Methoden, um das Vorkommen von Haselmäusen nachzuweisen.

Steckbrief der Haselmaus
Haselnüsse stehen zwar auf ihrem Speiseplan, eine Maus ist sie aber nicht. Die Haselmaus gehört wie der Siebenschläfer zu den Bilchen. Diese Tierfamilie ist für ihren langen Winterschlaf bekannt.
Der Körper der Haselmaus ist typisch für kleine Nagetiere und ähnelt in Größe und Form einer Echten Maus (z.B. Wald- oder Gelbhalsmaus). Er ist angepasst an ein nächtliches Leben als Kletterkünstler. Ob kleinste Zweige oder glatte Baumstämme - Haselmäuse können sie erklimmen.

weitere Informationen zum Projekt:
www.DeutscheWildtierStiftung.de

*

Quelle:
Deutsche Wildtier Stiftung
Newsletter, 03.08.2017
Christoph-Probst-Weg 4, 20251 Hamburg
Telefon: 040/9707869-0, Fax: 040/9707869-99
E-Mail: Info@DeWiSt.de
Internet: www.DeutscheWildtierStiftung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 4. August 2017

Zur Tagesausgabe / Zum Seitenanfang