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MELDUNG/475: Insektenschutz auf Sparflamme rettet keine Biene (WWF)


WWF Pressemitteilung - 7. November 2018

Insektenschutz auf Sparflamme rettet keine Biene

WWF-Statement zur Lage von Fluginsekten in Deutschland / 'Aktionsprogramm Insektenschutz' vor Lackmustest


Das Bundesamt für Naturschutz (BfN) und der Entomologische Verein Krefeld (EVK) haben heute artenspezifische Auswertungen zur Lage von Fluginsekten in Deutschland vorgestellt. Gleichzeitig beschäftigt sich die Umweltministerkonferenz mit dem Eckpunktepapier zum "Aktionsprogramm Insektenschutz" der Bundesregierung. Dazu Jörg-Andreas Krüger, Geschäftsleiter Naturschutz beim WWF Deutschland:

"Die Bestände von Bienen, Schmetterlingen und Käfern befinden sich im Sturzflug. Ein entscheidender Grund für das dramatische Insektensterben in Deutschland ist die ständige Intensivierung der Landwirtschaft. Falls Insekten nicht direkt durch Insektizide sterben, fehlen ihnen Lebensraum und Nahrungsgrundlagen. Pestizide vernichten die Wildkräuter, Gräser und Grünstreifen. Enge Fruchtfolgen auf den Äckern führen zu Fehlernährung der Insekten. Da Insekten wichtige Nahrungsgrundlage für viele Vögel und Amphibien sind, verschwinden auch diese zunehmend aus unseren Landschaften.

Das "Aktionsprogramm Insektenschutz" wird nur dann zum Lebensretter für Biene und Co., wenn Umweltministerium und Bundeslandwirtschaftsministerium Hand in Hand arbeiten. Sonst droht Insektenschutz auf Sparflamme und der rettet keine Biene. Das Thema Pestizidreduktion ist der Lackmustest dafür, wie ernst beide Ressorts - und damit die Bundesregierung insgesamt - das Insektensterben vor unserer Haustür nehmen. Ohne wirksame Maßnahmen zur Pestizidreduktion kein wirksamer Insektenschutz."

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Quelle:
WWF Pressemitteilung, 07.11.2018
Herausgeber: WWF Deutschland
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Internet: www.wwf.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 10. November 2018

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