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MASSNAHMEN/105: Tipps zum Bau von Nisthilfen für Vögel, Fledermäuse und Insekten (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - 27. Oktober 2010

Baumeister für Tierwohnungen gesucht

NABU Thüringen gibt Tipps zum Bau von Nisthilfen


Den meisten Menschen fällt es schwer, jetzt schon ans Frühjahr und an die kommende Brutsaison der Vögel zu denken. Der Naturschutzbund NABU Thüringen ruft zu Herbstbeginn zum Bau von Nistkästen für Vögel, Fledermäuse und Insekten auf. Besonders trübe Herbsttage und lange Winterabende sind gut dazu geeignet, schöne Tierbehausungen zu basteln. Neben den bereits allgemein gängigen Nistkästen für Kohlmeisen, Blaumeisen und Stare, lassen sich auch gut Kästen für Kleiber, Grauschnäpper, Rotschwanz, Baumläufer, Rauchschwalbe, Mehlschwalbe, Mauersegler und Bachstelze bauen. Aber auch für Hornissen, Hummeln, Wildbienen und Fledermäuse lassen sich Unterkünfte anfertigen.

Nistkästen sollten im Herbst aufgehängt werden. So können Vögel sie schon im Winter als Schlafplätze nutzen und dadurch vielleicht auch ihren zukünftigen Brutplatz kennen lernen. Die Kästen müssen vor praller Sonne und Regen geschützt sein, und die Fluglöcher sollten nach Osten oder Südosten zeigen. Damit kein Regen eindringen kann, ist es sinnvoll, die Kästen leicht nach vorn überhängend anzubringen. Für den Bau sind ungehobelte oder einseitig gehobelte Bretter von Fichte, Tanne, aber auch Weißbuche, Erle und Eiche ideal. Die raue Seite muss nach innen zeigen, damit Jungvögel besser an das Flugloch klettern können. Ein Imprägnieren mit Holzschutzmittel ist nicht notwendig.

Viele Hautflügler, wie Hummeln, Wespen, Bienen, nisten in mürbem Holz und brauchen schon vorhandene, zum Beispiel von Käfern vorgebohrte Gänge. Wo morsche Bäume fehlen, helfen einfache Nisthölzer aus nicht zu stark faserndem Holz (Buche, Eiche, nicht Kiefer oder Fichte). Für diesen Fall darf das Holz nicht mit Holzschutzmitteln behandelt sein. In das Holz sollten verschiedene große Gänge gebohrt werden: bei kleinem Durchmesser ab 2 Millimeter wenige Zentimeter, bei größerem Durchmesser bis 10 Millimeter bis zehn Zentimeter lang. Die Größe der Nistkästen ist beliebig, in jedem Fall aber sollten sie an sonnigen, windgeschützten Stellen im Garten aufgehängt werden. Nisthilfen ersetzen natürlich nicht den naturnah gestalteten Garten, sondern bieten lediglich eine zusätzliche Hilfestellung für die Tiere.

Wer selbst Nistkästen für seinen Garten bauen möchte, findet dazu eine ausführliche Bauplansammlung in der Broschüre ,,Wohnen nach Maß", die beim NABU Thüringen, Leutra 15, 07751 Jena, Tel.: 03641/605704 oder per Mail unter Gisela.Stang@NABU-Thueringen.de gegen eine Gebühr von 3,50 Euro inklusive Porto, am besten in Briefmarken, bestellt werden kann. Weitere Infos finden Sie auch unter www.NABU-Thueringen.de.


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Quelle:
Pressemitteilung, 27.10.2010
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Oktober 2010