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VÖGEL/1072: Balzende Blaumeisen kündigen den Frühling an (NABU BB)


NABU Landesverband Brandenburg - Pressedienst Naturschutz aktuell, 17. Februar 2017

Balzende Blaumeisen kündigen den Frühling an

Balz zur Revierabgrenzung / Leichtgewichte im Geäst / jetzt Nistkästen bauen


Wer genau hinhört, kann den kommen Frühling bereits hören. Aus voller Kehle zwitschert es aus den Baumspitzen: "Ti-ti-tirrrr!" Die Blaumeisenmännchen erheben ihre Stimme, um Konkurrenz und Damenwelt zu beeindrucken.

Die zunehmende Tageslänge und Sonnenschein regen die Singfreude an. Blaumeisen sind bei uns in Brandenburg einer der häufigsten Brutvögel und leicht zu beobachten. Die Blaumeise ist die bunteste unserer Meisen und sogar der einzige blau-gelbe Vogel Europas. Sie ist etwas kleiner als die Kohlmeise, aber ebenso häufig Gast in unseren Gärten. Ihr Bauch ist leuchtend gelb, Flügel- und Schwanzfedern sind blau gefärbt. Auf dem Kopf trägt sie ein blaues Häubchen sowie einen schwarzen Augenstreif der sich deutlich von dem weißen Gesichtsfeld abhebt.

Gemeinsam mit der Kohlmeise teilt sich die Blaumeise Laubwälder, Parks und Gärten als Lebensraum. Doch füllt die kleinere Art eine andere Nische aus und geht der Konkurrenz aus dem Weg. "Blaumeisen sind geschickte Turner und Leichtgewichte. Sie können an den dünnsten Zweigspitzen nach Nahrung suchen, für die die Kohlmeisen schon zu schwer sind", berichtet Christiane Schröder vom NABU Brandenburg. Blaumeisen fressen hauptsächlich kleine Insekten und Spinnen, im Winter stellen sie sich auf Sämereien um.

Häufig finden sich Männchen und Weibchen schon im Herbst als künftige Brutpaare zusammen. Mit einem Gesang, der wie "ti-ti-tirr" mit schön gerolltem Abschluss klingt, grenzen die Männchen jetzt die Reviere ab, in denen die Paare brüten wollen. "Die Paare fliegen zwar oft gemeinsam durchs Revier, sie vermeiden aber engen Kontakt. Erst im März, kurz vor der Paarung kommt es zu ersten Berührungen", so die Biologin.

Eigentlich brüten Blaumeisen in Baumhöhlen, wenn sie noch welche finden können. In unseren Stadtlandschaften sind sie meist auf Nistkästen angewiesen. Wer gezielt den Blaumeisen helfen möchte, sollte Nistkästen aufhängen, deren Einflugslöcher höchstens 28 mm Durchmesser haben - die etwas größeren Kohlmeisen passen dann nicht hindurch.

Die Eiablage und Aufzucht der Jungen sind für die kleinen Vögel eine richtige Energieleistung. Durchschnittlich elf Eier legt das Weibchen in ein weiches Polster aus Moos und Federn. Ein solches Gelege wiegt mehr als eine Blaumeise selbst. Wenn die Jungen geschlüpft sind, bringen die Eltern bis zu achthundertmal am Tag Futter in die Nisthöhle. In einer Brutsaison vertilgt damit jedes Meisenpaar beträchtliche Mengen an Insekten.

Wer jetzt noch Nistkästen selbst bauen möchte, findet in der Broschüre "Wohnen nach Maß" für 3,50 Euro (inkl. Porto) diverse Bauanleitungen für Vögel, Fledermäuse und Insekten. Bestellungen an den NABU Brandenburg, Lindenstr. 34, 14467 Potsdam, info@nabu-brandenburg.de, Tel: 0331 201 5570.

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Quelle:
Pressedienst, 17.02.2017
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Brandenburg
Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
Tel: 0331/20 155 70, Fax: 0331/20 155 77
E-Mail: info@NABU-Brandenburg.de
Internet: www.brandenburg.nabu.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 22. Februar 2017

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