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VÖGEL/532: 47 flügge Jungstörche in Thüringen (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - 21. September 2009

47 flügge Jungstörche in Thüringen

NABU Thüringen zieht Bilanz über eine ereignisreiche Weißstorchsaison


Die Weißstörche haben Thüringen verlassen und sind auf dem Weg in ihre Winterquartiere oder haben diese bereits schon erreicht. Die Störche aus der westlichen Landeshälfte fliegen überwiegend nach Spanien, während die Brutpaare aus Nord- und Ostthüringen die weite Reise nach Südafrika bevorzugen. Durchschnittlich zog in diesem Jahr jedes Storchenpärchen in Thüringen zwei Junge auf.

Anhand der vielen Beobachtungen von Storchenfreunden aus allen Teilen Thüringens, kann NABU-Mitglied und Weißstorch-Landesbetreuer Klaus Schmidt aus Barchfeld eine genaue Statistik über das Leben und die Nachwuchssituation dieser gefährdeten Großvogelart erstellten.

An 25 Horstplätzen in Thüringen, fanden sich im Frühjahr Störche zur Fortpflanzung ein. Die meisten davon siedelten sich im Wartburgkreis mit sechs Paaren, im Kyffhäuserkreis mit vier Paaren und im Kreis Sömmerda mit ebenfalls vier Storchenpaaren an. Der Rest der Paare verteilte sich über Thüringen. 18 Bruten verliefen erfolgreich und es wurden insgesamt 47 Jungstörche flügge. Sieben Paare hatten leider keinen Bruterfolg. Dies lag teilweise an der ungünstigen nasskalten Witterung während der Schlupfphase, am ungeklärten Verschwinden eines Partners oder die Ursachen blieben unbekannt. Im Vergleich zu den letzten zwei Jahrzehnten gab es nur in drei Jahren mehr Nachwuchs als in diesem Sommer: 1998 waren es 56 Junge, 2004 49 Junge und im Vorjahr 2008 55 Junge.

Erfreulich war die Neuansiedlung in Wasungen im Landkreis Schmalkalden-Meiningen, wo nach 64 Jahren erstmals wieder Weißstörche sesshaft wurden und ein Junges im Schornsteinnest der Zentralwäscherei aufwuchs. Auch die Störche in der Werraaue hatten ein sehr erfolgreiches Jahr. Von acht Brutpaaren wurden 19 Storchenjunge aufgezogen. Dies ist für die Werraniederung im Zeitraum der letzten 50 Jahre Rekord, sowohl bezüglich der besetzten Nester, als auch bei der Zahl der ausgeflogenen Jungstörche.

Das Storchenpaar von Leimbach im Wartburgkreis war sogar Anfang September noch im Revier, wobei das beringte Männchen die Lampen der Werrabahn als Sitzmöglichkeit zum Ausruhen und zum Übernachten nutzte.

Für gesamt Thüringen war das Jahr 2009 ein durchschnittliches Storchenjahr, wobei andere Bundesländer einige Verluste zu beklagen hatten. Weiter Infos über Störche in Thüringern gibt's unter: www.NABU-Thueringen.de.

Jena, den 21.09.09


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Quelle:
Pressemitteilung, 21.09.2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. September 2009