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VÖGEL/576: Das Balzverhalten heimischer Vögel (DeWiSt)


Deutsche Wildtier Stiftung - Pressemitteilung, 19.03.2010

Mach'mir ein Ei!

Die Deutsche Wildtier Stiftung über das Balzverhalten heimischer Vögel


Hamburg, 19. März 2010. Morgen ist Frühlingsanfang! Mit steigenden Temperaturen wächst die Fortpflanzungs-Freude im Tierreich. Das Balzverhalten unserer heimischen Vögel ist jetzt überall zu beobachten. "Eine Vogel-Hochzeit hat durchaus komische Aspekte", sagt Dr. Dieter Martin, Leiter der Forschungsstation der Deutschen Wildtier Stiftung. "Dabei zeigen die Männchen immer ein typisches Angeberverhalten."

Herr Spatz wirbt mit monotonem Schilpen und dem so genannten Spatzen-Tanz um das Weibchen. "Dabei plustert er sein Gefieder auf und zeigt demonstrativ seinen schwarzen Kehlfleck", erläutert Dr. Martin. "Je größer der Fleck, umso größer sind seine Chancen bei den Spatzenfrauen". Zusätzlich stellt der Spatz die Schwanzfedern wie einen Fächer auf und wedelt mit den Flügeln. Dann hüpft er in steifen Verbeugungen um die Angebetete herum, um sie anschließend mit vor Erregung vibrierenden Flügeln zur Kopulation aufzufordern. "Entscheiden für die Partnerwahl ist jedoch der Nistplatz", ergänzt der Experte der Deutschen Wildtier Stiftung. "Wer das schönste Haus besitzt, hat auch die größten Chancen!" Für das Familienleben der inzwischen bedrohten Spatzen und gegen ihren Wohnungsnotstand hat die Deutsche Wildtier Stiftung ein artgerechtes Spatzen-Reihenhaus (29,90 Euro plus Versandkosten) als Nisthilfe entwickelt.

Weitere Paarungsverhalten von Vögeln mit Frühlingsgefühlen: Männliche Rotkehlchen füttern das Weibchen während der Balz. Sie zittern mit den Flügeln und fordern in vorgeneigter Haltung zur Kopulation auf. Stare sträuben ihre Kehlfedern und rudern heftig mit den Flügeln, während sie ihr Balzlied singen. Die Männchen tragen Halme und Blüten ins Nist und verteidigen den Nistplatz, indem sie laut singend mit den Flügeln schlagen. Amseln umkreisen die Auserwählte mit erhobenem Kopf. Die Schwanzfedern werden aufgefächert, die Flügel rhythmisch gehoben und gesenkt. Ihr melodisch flötendes Amsellied begeistert nicht nur Vogel-Frauen. Meisen zeigen den Weibchen ihre Brust und schaukeln angeberisch mit dem Körper hin und her. Dann stellt der Meisen-Mann die Schwanzfedern auf und trippelt laut singend zur Seite, bis das Weibchen um Futter bettelt und damit signalisiert: "Mach mir ein Ei...!"


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Quelle:
Deutsche Wildtier Stiftung
Pressemitteilung, 19.03.2010
Billbrookdeich 210, 22113 Hamburg,
Telefon: 0 40 /73 33 93 31, Telefax: 0 40 /73 30 278
E-Mail: Info@DeWiSt.de
Internet: www.DeutscheWildtierStiftung.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. März 2010