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VÖGEL/657: NABU-Wintervogelzählung bricht alle Rekorde (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 11. Januar 2011 - Umwelt/Vögel

NABU-Wintervogelzählung bricht alle Rekorde

Nach Zwischenergebnis Kohlmeise häufigster Gast am Futterhäuschen


Berlin - Deutschland ist ein Land der Vogelfreunde - so das Fazit des NABU zum Ende der ersten bundesweiten Wintervogelzählung. Gemeinsam mit dem Landesbund für Vogelschutz in Bayern (LBV) hatte der Verband vom 6. - 9. Januar zur großen Mitmach-Aktion "Stunde der Wintervögel" aufgerufen. Die Resonanz war überwältigend und zwang zeitweise sogar die Datenbank in die Knie. Die Liste der Meldungen aus Gärten und Parks verzeichnet bereits jetzt mehr als 1,4 Millionen Vögel.

"Bis heute früh haben uns schon nahezu 50.000 Vogelfreunde die Beobachtungen mitgeteilt, die sie während einer Stunde gesammelt haben", sagte NABU-Vogelschutzexperte Markus Nipkow am Dienstag. Gespannt warte man nun auf die Auswertungen der Meldekarten, die noch per Post kommen. Online und postalisch können Vogelfreunde ihre Beobachtungen noch bis zum 17. Januar abgeben. Die vollständigen Ergebnisse werden am 25. Januar erwartet.

Erste Ergebnisse zeigen, dass Deutschlands Gärten im Winter ein wichtiger Anziehungspunkt für viele Vögel sind. Die meisten Beobachtungen sammelten die Teilnehmer an Futterstellen und zählten dabei mit Abstand am häufigsten die Kohlmeise. Am weitesten verbreitet ist dagegen die vielleicht auch bekannteste Vogelart - die Amsel. Sie fehlt in nur fünf Prozent der Gärten. Hervorzuheben ist auch die recht große Zahl an Staren. Die "Stunde der Wintervögel" dokumentiert, dass dieser ursprüngliche Zugvogel mehr und mehr bei uns überwintert, besonders im Südwesten Deutschlands. Typische Wintergäste aus nördlichen Regionen, wie Erlenzeisige, Bergfinken und Seidenschwänze, wurden dagegen nicht so häufig festgestellt wie früher.

Besonderes Augenmerk gilt auch den Meldungen "neuartiger" Überwinterer, zu denen Mönchsgrasmücken und Hausrotschwänze zählen. Zunehmende Beobachtungen dieser Arten stehen vermutlich in Zusammenhang mit Klimaveränderungen.

Von den Meldungen erhofft sich der NABU wertvolle Angaben darüber, welche Vögel in welchen Regionen Deutschlands überwintern, wie sich Klimaveränderungen auf die Vogelwelt auswirken und welche Bedeutung die beliebte Winterfütterung für Vögel tatsächlich hat. Diese Auswertungen erfolgen jedoch erst nach Eingang aller Daten.

Eine detaillierte Übersicht der Zwischenergebnisse der Aktion sowie weitere Informationen sind zu finden unter www.stundederwintervoegel.de


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Quelle:
NABU Pressedienst Nr 4/2011, 11.01.2011
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
Charitéstraße 3, 10117 Berlin
Tel.: 030/284 984-1510, -1520, Fax: 030/284 984-84
E-Mail: presse@NABU.de
Internet: www.NABU.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Januar 2011