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VÖGEL/866: Erster Storch ist zurück in Hamburg (NABU HH)


NABU Landesverband Hamburg - 5. Februar 2013

Storch Rolf ist zurück

NABU: neue Maßnahmen für den Storchenschutz
Webcam zeigt Einblick in das Nest von Storch Rolf



Lange vor Beginn der Brutsaison ist jetzt der erste Hamburger Weißstorch aus dem Süden zurückgekehrt und in Curslack in den Vier- und Marschlanden gelandet, berichtet jetzt der NABU Hamburg. Es handelt sich dabei um "Rolf", der nach seiner "Geburt" am 30. Juni 2004 in Strohhausen im Weser-Ems-Gebiet beringt wurde und im letzten Jahr mit seiner Storchenfrau "Maria" vier Junge großzog. 2012 zogen in Hamburg 15 Storchenpaare insgesamt 37 Junge auf.

"Die frühe Rückkehr unseres Internet-Stars Rolf spricht dafür, dass er als so genannter Westzieher sehr wahrscheinlich in Spanien oder Portugal überwintert hat", vermutet NABU-Storchenexperte Jürgen Pelch. Storch "Rolf" kann jetzt mit der NABU-Webcam auf seinem Nest beobachtet werden, solange er sich dort aufhält. Für den Storchenschutz in Hamburg hat der NABU in diesem Jahr einiges vor: Da im letzten Jahr auf städtischem Gebiet zwei Störche, darunter ein Jungstorch von "Rolf" und "Maria", an Hochspannungsleitungen starben, werden daran in den nächsten Tagen Lamellen für den Storchenschutz angebracht. Außerdem bleibt auf Initiative des NABU Hamburgs einziges Storchennest auf einem Strommast erhalten. Dafür wird die Stromleitung verlegt. Darüber hinaus wird NABU-Storchenexperte Pelch mit Unterstützung der Behörde für Stadtentwicklung und Umwelt neue Storchen-Flechtkörbe bei Reparaturen und auf neuen Masten verbauen. Insgesamt stellt der NABU den Störchen in Hamburg 50 Nester für die Brut zur Verfügung. "Das ist eine gute Voraussetzung für eine erfolgreiche Jungenaufzucht", ist Pelch überzeugt. "Doch das allein reicht nicht. Ein gravierendes Problem für die Tiere ist der voranschreitende Flächenfraß in Hamburg, der ihre Nahrungssuche und damit auch eine erfolgreiche Aufzucht erschwert." Um ihren Nachwuchs satt zu kriegen, benötigt jedes Storchenpaar feuchtes Grünland im Umfang von 26 Fußballfeldern in der Nähe seines Horstes. Die Umwandlung von Feuchtwiesen, z.B. in Maisäcker zur Energiegewinnung setzt den Tieren daher sehr zu. Besonders freut sich Pelch über die Meldung einer Beobachtung des Storches "Alfred" aus Verden / Aller vor einigen Tagen: "Alfred wurde mir vor Jahren im Alter von ca. einer Woche gebracht, nachdem er aus dem Nest gefallen war", erzählt Pelch. "Ich habe ihn von Hand aufgezogen und im August 2004 mit dem damaligen NABU-Vorsitzenden Rolf Bonkwald und unserem Storchen-Schirmherren Rüdiger Wolff auf dem Hof Eggers ausgewildert. Es hat mich sehr gefreut, dass er noch lebt und ein freies Storchenleben führen kann." Liedermacher und Moderator Rüdiger Wolff unterstützt mit seiner Schirmherrschaft bereits seit 2004 die Bestrebungen des NABU Hamburg zum Storchenschutz: "Wo Störche vorkommen, ist die Natur noch intakt. Ich setze mich mit dem NABU dafür ein, dass unsere Kinder diesen wunderschönen Vogel nicht nur aus Büchern kennen, sondern ihn noch in der Natur live erleben können."

Weitere Infos gibt es unter www.NABU-Hamburg.de.

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Quelle:
Pressemitteilung Nr. 16/13, 05.02.2013
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Hamburg
Osterstraße 58, 20259 Hamburg
Tel.: Tel. 040/69 70 89-12, Fax 040/69 70 89-19
E-Mail: NABU@NABU-Hamburg.de
Internet: www.NABU-Hamburg.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Februar 2013