Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → BRENNPUNKT

KOHLEALARM/127: Klimakampf und Kohlefront - gespaltenes Volk ... (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 7. Oktober 2014

"Keine Subventionen für Klimakiller-Kraftwerke"

BUND zum Verdi-Aktionstag am 8. Oktober: Kein Kapazitätsmarkt für Braunkohlenkraftwerke, stattdessen Abschalt-Gesetz für Altkraftwerke



Düsseldorf, 07.10.2014 | Anlässlich der von der Gewerkschaft Verdi unter anderem am RWE-Kraftwerk Niederaußem geplanten Demonstration für staatliche Hilfen für Braunkohlenkraftwerke warnt der NRW-Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor der Einführung eines so genannten Kapazitätsmarktes.

"Staatliche Subventionen für ineffiziente und schlecht regelbare Klimakiller-Kraftwerke würden die Energiewende ausbremsen", sagte BUND- Geschäftsleiter Dirk Jansen. "Verdi-Chef Bsirske wäre gut beraten, sich nicht vor den RWE-Karren spannen zu lassen. Die Braunkohlenkraftwerke erfüllen gerade nicht die Anforderungen an ein zukunftsfähiges Energiesystem und gehören sukzessive abgeschaltet. Sie künstlich am Leben zu halten wäre absurd."

Die Forderungen nach Einführung eines Kapazitätsmarktes für die besonders klimaschädlichen Kohlenkraftwerke hält der BUND für kontraproduktiv. Ehe über die Vergütung des Vorhaltens von Kraftwerksleistung zum Ausgleich von Lastschwankungen nachgedacht werden müsse, sollten zunächst die massiven Kohlekraftwerks-Überkapazitäten abgebaut und die vorhandenen Flexibilitätsoptionen genutzt werden. "Das Abschalten von Altkraftwerken ist zur Marktbereinigung zwingend erforderlich", so BUND-Experte Jansen. "Wir schlagen dafür ein Gesetz vor, wonach alle Kraftwerke älter als 35 Jahre bis 2016 stillgelegt werden." Dies beträfe vor allem die RWE-Kraftwerksblöcke im Rheinland, die zum Teil seit 1964 in Betrieb sind.

Würden dagegen die Kohlenkraftwerke durch Subventionen künstlich am Markt gehalten, litten darunter vor allem die sehr flexiblen und effizienten Gaskraftwerke, wie dasjenige in Hürth oder die in Bau befindlichen GuD-Anlagen in Düsseldorf und Köln. RWE, so der BUND, habe die Energiewende schlichtweg verschlafen. Jahrelang seien durch die Braunkohle zu Lasten von Mensch und Umwelt Milliardengewinne eingefahren worden, ohne den fälligen Wandel der Energiestruktur weg von Kohle und Atom einzuleiten. Das jetzt der Ruf nach staatlichen Subventionen ertöne ist für den BUND ein "dreister Versuch, die Allgemeinheit für eine verfehlte Geschäftspolitik in Haftung zu nehmen."


Den BUND-Vorschlag für ein Abschaltgesetz für Altkraftwerke finden Sie unter:
http://www.bund-nrw.de/fileadmin/bundgruppen/bcmslvnrw/PDF_Dateien/Themen_und_Projekte/Braunkohle/Braunkohlenkraftwerke/2014_09_BUND_Abschaltplan_Laufzeitbegrenzung_alte_Braunkohlekraftwerke.pdf

*

Quelle:
Presseinformation, 07.10.2014
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2014