Erkelenz. Samstag ist es soweit: Das Klimacamp im Rheinland wird wie im Vorjahr seine Zelte hinter dem Lahey-Park aufschlagen. Das Camp findet vom 11.-22. August statt und wird in Zusammenarbeit mit Anwohnenden organisiert. Die Zukunft des Rheinlandes steht somit besonders im Fokus: im Programm finden sich zahlreiche Punkte, die sich insbesondere an Menschen aus der Region richten.

"Wir laden alle Interessierten aus Erkelenz und Umgebung ein, am Sonntag den 12. August mit uns beim gemeinsamen Abendessen den Start des Programms zu feiern und das Klimacamp kennenzulernen", so Maja Rothe von der Organisationsgruppe. "Der Austausch mit den Menschen vor Ort, die von Braunkohleabbau und Umsiedlungen betroffen sind, steht im Vordergrund. Wir wollen Strategien überlegen, wie alle Dörfer noch zu retten sind und der Kohleausstieg vorangetrieben werden kann. Deshalb finden auch in den folgenden Tagen jede Menge Veranstaltungen statt, welche die Geschichte des Rheinlandes im Widerstand und neue Ideen für das Vorgehen vor Ort thematisieren."

Geplant ist etwa am Montag, 13.08. um 20.30 Uhr eine Podiumsdiskussion mit Anwohnenden aus dem bedrohten Dorf Keyenberg, Manfred Maresch von der Bergbau-Gewerkschaft IG BCE und Klima-Aktiven zum Thema "Das Rheinland der Zukunft - von lokaler und globaler Gerechtigkeit". Das lokale Programm umfasst aber auch ein Taizé-Gebet an der Stelle des zerstörten Doms von Immerath sowie Dokumentarfilme über die Region und Treffen, um sich über das Erlebte im Revier auszutauschen.

"Mit der Dürre, die für die Landwirtschaft gravierende Ernteausfälle bringt und den Gesundheitssektor vor enorme Herausforderungen stellt, ist die Klimakrise plötzlich auch hier ganz real spürbar. Angefeuert, im wahrsten Sinne des Wortes, wird all das durch die Zerstörung der Dörfer und Verbrennung der Braunkohle", so Johanna Winter vom Klimacamp.

Die beiden anderen Schwerpunkte des diesjährigen Klimacamps sind das Nachdenken über die Arbeitsweisen der Klimagerechtigkeitsbewegung sowie die Planung von Aktivitäten für 2019 und darüber hinaus. Hierzu lädt das europäische Netzwerk "Climate Justice Action" vom 15.-17. August zahlreiche Gruppen und Aktive aus ganz Europa zur Konferenz "Structures for Change" (Strukturen für den Wandel) ein, gefolgt von der "Strategiekonferenz der Klimagerechtigkeitsbewegung des deutschsprachigen Raums" vom 17.-19. August. Neue Perspektiven beleuchten dabei unter anderem die "Gewerkschafter*innen für den Klimaschutz" in einem Workshop am Freitag, 17.8. um 15 Uhr. Eine Diskussion über die Zukunft des Klimacamps bildet am Sonntag, den 19.8. ab 16 Uhr den Abschluss des offiziellen Programms. Auch zu all diesen Veranstaltungen sind Interessierte aus der Region herzlich eingeladen.

Das Kulturprogramm ist dieses Jahr ebenfalls geprägt von einem Blick auf das Rheinland. Die Filmemacherin Susanne Fassbender präsentiert ihre BRAND-Trilogie (Teil II und Diskussion mit der Regisseurin am Dienstag, 14.8., 20.30 Uhr) und der Liedermacher Gerd Schinkel aus Köln, der im Winter mit seinem Lied über den Immerather Dom in den Schlagzeilen war, gibt am Mittwoch, 15.8. um 21.30 Uhr ein Konzert im Zirkuszelt. Außerdem im Programm sind Luftakrobatik und Kabarett, ein Rap-Konzert und eine Party. Damit auch Familien an den Veranstaltungen und am Camp-Leben teilnehmen können, wird es täglich Kinderbetreuung geben.

Das Klimacamp im Rheinland findet dieses Jahr zum neunten Mal statt und ist Teil eines Sommers der Klimagerechtigkeit: Seit Mai gab es bereits erfolgreiche Klimacamps in Österreich, Tschechien, Polen, im Leipziger Land und in der Schweiz.

Eine Übersicht über das vollständige Programm des Klimacamps, Informationen zu Anreise und Teilnahme finden sich auf der Internetseite:
www.klimacamp-im-rheinland.de

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