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RAUBBAU/072: Fracking nicht mit uns - dem amtlichen Credo folgen ... (BUND NI)


BUND Landesverband Niedersachsen e.V. - Hannover, 7. Mai 2015

Fracking ist klimaschädlich und gefährdet Wasserressourcen.

BUND Niedersachsen fordert von Landesregierung Zustimmung zum Verbotsantrag im Bundesrat


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Niedersachsen, hat die Landesregierung aufgefordert, sich der Mehrheit der Umweltminister der Länder anzuschließen und am Freitag im Bundesrat für ein generelles Verbot der umstrittenen Fracking-Technologie zu stimmen. Anderenfalls drohe in Niedersachsen nicht nur die Fortsetzung des Fracking zur Gewinnung von Tightgas, sondern auch der Einstieg in die Schiefergasförderung.

"Die niedersächsischen Minister für Wirtschaft und Umwelt haben im April letzten Jahres versprochen, dass es mit Ihnen kein Schiefergas-Fracking in Niedersachsen geben wird, auch keine Forschungsvorhaben," sagte Dr. Stefan Ott, stellvertretender Geschäftsführer des BUND Niedersachsen. "Morgen kommt es im Bundesrat zur Nagelprobe, ob die Landesregierung Wort hält."

Die von der Bundesregierung geplante Gesetzgebung würde Fracking in großem Stil ermöglichen, befürchtet Ott. Deshalb hat der BUND-Landesverband den niedersächsischen Ministerpräsidenten Weil diese Woche mit einem Schreiben aufgefordert, im Bundesrat den Gesetzentwurf der Bundesregierung abzulehnen und den Vorschlag der Mehrheit der Länder-Umweltminister zu unterstützen, die ein Verbot der Hochrisikotechnologie erreichen wollen.

"Wenn Niedersachsen nicht hilft, den Gesetzentwurf der Bundesregierung zu stoppen, dann entscheidet sich die Landesregierung sehenden Auges für Fracking, ohne Wenn und Aber - auch wenn der Bevölkerung etwas anders verkauft wird", sagte Ott. "Es reicht nicht aus, Fracking lediglich in bestimmten Gebieten oder Tiefen auszuschließen oder unter den Vorbehalt einer Expertenkommission zu stellen, die niemand kennt."

Fracking kann Erdbeben auslösen, die eingesetzten Flüssigkeiten können Böden und das Grundwasser verunreinigen und das Verfahren gefährdet die Klimaschutzziele. "Die Energiewende kann nur gelingen, wenn konsequent auf erneuerbare Energien umgestiegen wird. Der Ausstieg aus fossilen Energiequellen und mehr Energieeffizienz müssen im Klimaschutzjahr 2015 entschlossen vorangebracht werden. Im Vorfeld der in Paris im Herbst stattfindenden Weltklima-Konferenz würde ein Fracking-Erlaubnis-Gesetz der Glaubwürdigkeit der deutschen Klimapolitik großen Schaden zufügen", so Ott.


Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND) ist bundesweit mit mehr als 500.000 Mitgliedern, Spendern und Förderern der größte Umweltverband Deutschlands. In Niedersachsen zählt der Verein rund 33.000 Mitglieder und Förderer. Der Verein ist vom Staat als Umwelt-/Naturschutzverband anerkannt. Der BUND versteht sich als die treibende gesellschaftliche Kraft für eine nachhaltige Entwicklung in Deutschland. Die Vision: ein zukunftsfähiges Land in einer zukunftsfähigen und friedfertigen Welt.

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Quelle:
Presseinformation vom 07.05.2015
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Niedersachsen
Goebenstr. 3a, 30161 Hannover
Tel.: 0511/965 69-0, Fax: 0511/662 536
E-Mail: presse.nds@bund.net
Internet: www.bund-niedersachsen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 7. Mai 2015

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