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AKTION/217: Atomkraftwerke abschalten statt EnBW-Händchen halten (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - 10. März 2010

BUND zu Regierungserklärung:
Umweltinnovationslabor und Atomenergie passen nicht zusammen


Stuttgart. Zur heutigen Regierungserklärung von Ministerpräsident Stefan Mappus demonstrierte der baden-württembergische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) vor dem Landtag unter dem Motto: 'Atomkraftwerke abschalten statt EnBW-Händchen halten' gegen das Festhalten an der Risikotechnologie Atomkraft.

Die Landesvorsitzende des BUND, Dr. Brigitte Dahlbender, sagte: "Mappus Anspruch ist es, mit innovativer Umwelttechnik viele Probleme des Landes zu lösen. Dieser Ansatz ist wichtig und gut. Die Potenziale sind unumstritten vorhanden. Es reicht jedoch nicht aus, nur auf den technologischen Fortschritt zu vertrauen. Alleine aus Gründen des Klima- und Ressourcenschutzes bedarf es zusätzlicher Einsparungen, insbesondere auch im Energiebereich.

Der BUND hört aus der Regierungserklärung aber auch widersprüchliche Botschaften: Mappus glaube nicht wirklich an die Innovationskraft und Dynamik der neuen Technologien. Denn in der Energiepolitik setze er immer noch auf längst veraltete Atomkraftwerke statt auf die Regenerativen Energien. "Das ist wie eine SMS schreiben, aber nebenher noch Rauchzeichen geben. Mappus will Baden-Württemberg zum Umweltinnovationslabor Europas machen. Das passt überhaupt nicht mit dem Festhalten an der Atomenergie zusammen. Das ist weder innovativ, noch mutig und rational nicht nachzuvollziehen: Atomkraftwerke sind und bleiben gefährliche Zeitbomben!", so Dahlbender.

Der BUND kritisierte weiter, dass Stefan Mappus in seiner Regierungserklärung viele Werte nenne, für die er sich einsetzen wolle - Natur an sich zähle jedoch nicht dazu. Im Regierungsprogramm tauchten Natur und Umwelt nur auf, wo es etwas zu verkaufen gebe, im Tourismus etwa oder als Faktor für wirtschaftliche Entwicklung. "Das ist fatal angesichts des rasanten Artensterbens. Im Internationalen Jahr der Biodiversität blendet Baden-Württemberg die wirklich existentiellen Probleme einfach aus.", sagte die Landesvorsitzende Brigitte Dahlbender. Der BUND fordert Mappus auf, sich zu einer verbindlichen, ressortübergreifenden Naturschutzstrategie zu bekennen, die ernst macht mit dem Stopp des Flächenverbrauchs, mit einer angepassten Landbewirtschaftung und dem seit Jahren gesetzlich geforderten Biotopverbund! Dazu gehört auch eine klare Ansage, dass es bei der Weiterentwicklung der Europäischen Agrarpolitik kein "Weiter so" geben kann. "Die natürlichen Ressourcen in Ihrer Vielfalt sind unser aller Lebensgrundlagen - ohne sie gibt es nichts zu verkaufen und nichts zu regieren", betonte Dahlbender.


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Quelle:
Presseinformation, 10. März 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
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veröffentlicht im Schattenblick zum 12. März 2010