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AKTION/600: Auf Lunge - Campact-Protest vor Dieselgipfel II (Campact)


Campact e.V. - 4. September 2017

Auf Lunge

Campact-Protest vor Dieselgipfel II


Berlin, 04.09.2017. Mit einer drei Meter breiten, transparenten Lunge demonstrieren Aktive der Bürgerbewegung Campact heute vor dem Kanzleramt in Berlin für saubere Luft. Sie verlangen vom zweiten Dieselgipfel weitreichende Beschlüsse. Die Belastung der Luft, vor allem in Innenstädten, durch Stickoxide aus Dieselfahrzeugen müsse endlich wirksam bekämpft werden. Dazu gehöre der Umbau bereits verkaufter Fahrzeuge und feste Termine für eine Verkehrswende weg von Verbrennungsmotoren.

"Beim ersten Dieselgipfel gab es nur heiße Luft", sagt Maria Lohbeck von Campact. "Stickoxide kann man aber nicht paffen, die gehen immer 'auf Lunge'. Heute zeigt sich, ob die Fahrverbote unausweichlich sind, weil die Bundesregierung wieder keinen echten Druck auf die Autokonzerne macht."

Bundeskanzlerin Merkel trifft sich heute mit 30 Oberbürgermeistern deutscher Städte und mit mehreren Ministerpräsidenten, um über die Folgen des Abgas-Skandals zu reden. In vielen Orten drohen Fahrverbote wegen der Luftbelastung.

Campact beklagt das schleppende Vorgehen. Die CDU hat versagt, weil sie sich mit den Software-Updates zufrieden gibt, die die Autoindustrie anbietet. Diese reduzieren die Schadstoffe jedoch nur um drei Prozent. Die SPD will erst einmal Geld. U.a. Finanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) müsse zusätzliche Mittel für die Jahre 2018 bis 2020 bereitstellen. Schäuble solle die beim ersten Dieselgipfel zugesagten Bundesmittel von 250 Millionen Euro für einen Öko-Mobilitätsfonds für Städte noch im laufenden Haushaltjahr 2017 freigeben, so Kanzlerkandidat Schulz. Die FDP hat auch keine besseren Ideen. FDP-Chef Christian Lindner möchte aus Anlass des Diesel-Skandals die geltenden Grenzwerte für Schadstoffe "zeitlich hinausschieben". Dieser Vorschlag macht die Luft in deutschen Städten nicht besser und hilft nur den Autokonzernen.

Campact fordert, dass die Autokonzerne verkaufte Dieselfahrzeuge so umbauen, dass sie weniger Stickoxide ausstoßen - durch Nachrüstung der Hardware. Dabei geht es um größere Tanks für Harnstoff, der dem Diesel zur Reduzierung der Stickoxide beigemischt wird.

Außerdem sammelt Campact Unterschriften zu dem Themenkomplex
https://www.campact.de/dieselabgase/appell/teilnehmen/

Im Rahmen des Projekts "Aufbruch 2017" zur Bundestagswahl hat Campact 2017 an 1200 Orten Veranstaltungen organisiert, auf denen viele Tausende Menschen diskutiert haben, was in Deutschland anders werden soll. 75.000 Menschen stimmten dann im Internet über die Forderungen ab. Dazu gehört auch eine andere Verkehrspolitik mit gezielter Förderung der Bahn.

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Quelle:
Pressemitteilung, 04.09.2017
Campact e.V., Pressestelle
Artilleriestraße 6, 27283 Verden / Aller
Tel.: 04231/957-440, Fax: 04231/957-499
E-Mail:info@campact.de
Internet: www.campact.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 5. September 2017

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