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AKTION/656: Lingen - Mahnwache gegen Wiederinbetriebnahme der Uranfabrik (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V. - Bonn, 6. Februar 2019

Lingen: Mahnwache gegen Wiederinbetriebnahme der Uranfabrik

Sorge vor weiteren Störfällen / Proteste gehen weiter


(Bonn, Lingen, Hannover, 06.02.2019) Mit einer spontanen Mahnwache haben Anti-Atomkraft-Initiativen am Dienstag-Abend vor der Brennelementefabrik von Framatome/ANF in Lingen gegen deren Wiederinbetriebnahme demonstriert. Kurzfristig hatte der Arbeitskreis Umwelt (AKU) Schüttorf zur Teilnahme an der Aktion aufgerufen. An dem Protest beteiligte sich auch Udo Buchholz vom Vorstand des Bundesverbandes Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Buchholz befürchtet, dass sich in der nächsten Zeit weitere Störfälle in der bundesweit einzigen Brennnelementefabrik ereignen. Ebenso wie der Elternverein Restrisiko Emsland,der AKU Schüttorf und weitere Initiativen, fordert auch der BBU die sofortige Stilllegung der Brennelementefabrik.

Am Montag (4.2.19) war bekannt geworden, dass das Niedersächsische Umweltministerium bereits Ende letzter Woche die Wiederinbetriebnahme der umstrittenen Brennelementefabrik in Lingen genehmigt hatte. Die Anlage wurde nach einem Brandin einem Laborbereich der Anlage am 6.12.18 vorläufig außer Betrieb genommen. Die Initiativen und der BBU kritisieren massiv die Erteilung der neuen Genehmigung. Sie halten es nicht für hinnehmbar, dass jetzt weiterhin in Lingen Brennstäbe für Atomkraftwerke in zahlreichen Ländern hergestellt werden. Außerdem wurden viele Fragen aus den Reihen der Anti-Atomkraft-Bewegung rund um den Brand im Dezember von Niedersachsens Umweltminister Olaf Lies sowie von Bundesumweltministerin Svenja Schulze noch nicht beantwortet. .

Nach Auffassung des BBU ist die Wiederinbetriebnahme der Anlage das sprichwörtliche "Spiel mit dem Feuer". In der Vergangenheit gab es in der Lingener Brennelementefabrik bereits zahlreiche Störfälle, bisher ca. 150. Am 6. Dezember 2018 hat sich mit einem Brand dort der wohl bisher schwerste Störfall ereignet. Die Initiativen und der BBU befürchten, dass der Betrieb mit weiter zunehmendem Alter der Anlage noch unsicherer wird.

Lingen-Resolution: Für die sofortige Stilllegung des AKW Lingen 2 und der Brennelementefabrik

Und Udo Buchholz vom BBU-Vorstand betont, dass der in Lingen an mehreren Stellen bereits vorhandene Atommüll die Bevölkerung weiterhin belasten wird. Möglicherweise droht dem Emsland oder der Grafschaft Bentheim auch der Bau eines Endlagers für hochradioaktiven Atommüll. Die Bürgerinitiativen und der BBU sind sich einig: Auf jeden Fall muss die weitere Atommüllproduktion im Atomkraftwerk Lingen 2 und durch die Brennelementefabrik gestoppt werden! Um dieses Ziel zu erreichen, werden die Proteste gegen die Atomanlagen in Lingen fortgesetzt. Aktuell möchte der BBU weitere Initiativen und Verbände aus dem Emsland, aber auch überregional, als unterstützende Organisationen für die "Lingen-Resolution" gewinnen. Mit der Lingen-Resolution wird von der Landesregierung in Hannover und von der Bundesregierung die sofortige Stilllegung der Lingener Brennelementefabrik und des AKW Lingen 2 gefordert. Bisher haben bereits über 350 Organisationen die Lingen-Resolution unterschrieben.


Mehr dazu unter https://bbu-online.de.
Direktlink: https://bbu-online.de/AK%20Energie/Aktuelles%20AK%20Energie/Lingen-Resolution%202018.pdf

Weitere Informationen zur Brennelementefabrik in Lingen (u. a. Fragenkatalog des AKU Schüttorf an Minister Lies zum Brand im Dezember):
https://sofa-ms.de/?p=1370
https://bbu-online.de/Presse.htm
http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/2019/brennelemente-fabrik-lingen-eiertanz-der-politik.html
http://www.umweltinstitut.org/aktuelle-meldungen/meldungen/abschaltung-der-atomfabriken-waere-gratis-zu-haben.html
https://www.facebook.com/AKU.Schuettorf

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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 06.02.2019
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Internet: www.bbu-online.de
Facebook: www.facebook.com/BBU72


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Februar 2019

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