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GARTEN/146: NABU Thüringen empfiehlt Naturgarten als Lebensraum für Igel (NABU TH)


NABU Landesverband Thüringen - 20. Oktober 2009

Stachelhäuter suchen Unterschlupf

NABU Thüringen empfiehlt Naturgarten als Lebensraum für Igel


Bei den nun sinkenden Temperaturen fragen sich viele Mitmenschen beim Anblick eines Igels, ob das niedliche Stacheltier wohl heil über den Winter kommt. Doch für gesunde Igel gehören die Vorbereitungen zum Winterschlaf zur Routine. Sie haben sich den Sommer über ausreichende Fettreserven angefressen, von denen sie über die kalten Monate hinweg im warmen Winterunterschlupf zehren können. Problematisch wird es für viele Igel hingegen bei der Suche nach einem geeigneten Winterquartier. Im Naturgarten finden die sympathischen Säugetiere ausreichend Unterschlupfmöglichkeiten unter Reisig-, Laub-, Holz- und Steinhaufen oder in Hecken und Sträuchern.

Wer Igeln also wirklich helfen will, sollte im Garten für einen geeigneten Lebensraum und eine Igel-gerechte Nahrungsgrundlage sorgen. Grundsätzlich gilt hierfür, je naturnäher sie ihren Garten gestalten, umso geeigneter ist er als Lebensraum für Igel und all die anderen Tiere und Insekten seiner Lebensgemeinschaft. Den besten Schutz erfahren unsere heimischen Igel durch einen giftfreien und mit heimischen Pflanzen bestückten Naturgarten. Dort findet er genügend Nahrung, wie Schnecken, Würmer, Insekten und kleine Mäuse.

Was man im Einzelnen tun kann:
Bieten sie in ihrem Garten Unterschlupf- und Nistmöglichkeiten, wie niedriges Buschwerk, Laub- und Reisighaufen, für Igel an.
Schaffen sie Überwinterungsquartiere, indem sie zum Beispiel ein Igelhäuschen bauen.
Verzichten sie auf englischen Rasen und exotische Gehölze im Garten.
Gestalten sie ihren Garten ohne kleinmaschige Zäune, damit sich Igel frei fortbewegen können.
Kein Abbrennen von Reisighaufen ohne vorheriges vorsichtiges Umsetzen.
Vorsicht beim Mähen sowie bei Aufräumungs- und Rodungsarbeiten: In Haufen und Holzstapeln können sich Igelnester befinden.
Kellerschächte und Gruben sind Tierfallen, die abgedeckt werden sollten.
Rettungsplanken für Teiche und an Wasserbecken mit steilem, glattem Rand anbringen, damit sich Igel im Notfall selbst retten können.
Kein unnötiger Chemieeinsatz im Garten: Schöpfen sie bei der Schädlingsbekämpfung umweltverträgliche Alternativen aus.
Sorgen sie regelmäßig für frisches Trinkwasser, zum Beispiel mit einem Vogelbad oder einer Tränke im Garten.
Verzichten sie auf Laubsauger.

Weitere Informationen zum Igel bietet die NABU-Broschüre "Der Igel - Pflegefall oder Outdoor-Profi" für 3 Euro inklusive Versand. Oder sie wollen eine Nisthilfe für den Igel bauen, dann bestellen sie unsere Broschüre "Wohnen nach Maß - Nisthilfen und Quartiere für Vögel, Fledermäuse, Igel und Insekten" für 3,50 Euro inklusive Versandkosten.

Interessante Infos zum Thema Igelschutz finden sie auch unter www.nabu.de/oekologischleben/balkonundgarten/naturschutztipps/00755.html,
www.pro-igel.de oder www.igelschutz-ev.de.


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Quelle:
Pressemitteilung, 20.10.2009
Herausgeber: Naturschutzbund Deutschland e.V.
NABU Thüringen
Leutra 15, 07751 Jena
Tel. 0 36 41/60 57 04, Fax 0 36 41/21 54 11
E-Mail: LGS@NABU-Thueringen.de
Internet: www.NABU-Thueringen.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 21. Oktober 2009