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GARTEN/159: Gärtnern ohne Torf zum Schutz der Moore (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - Stuttgart, 16. April 2010

Gärtnern ohne Torf

BUND empfiehlt zum Schutz der Moore torffreie Substrate für Garten und Friedhof


Stuttgart. Die Gartensaison hat begonnen und die Freizeitgärtner decken sich mit Blumenerde ein, um ihre Blumenkübel und Rabatten zu füllen. Dabei weiß kaum einer, dass die "Erde" aus dem Sack überwiegend aus Torf besteht. Die Substanz besteht aus teilweise zersetzten Pflanzen und stammt aus dem gefährdeten Ökosystem Moor. Das dunkle Sediment speichert enorm viel CO2. Obwohl die Moore nur drei Prozent der weltweiten Landfläche ausmachen, binden sie mehr als doppelt soviel Kohlenstoff als alle Waldgebiete zusammen. Doch der wertvolle Torf braucht lange, bis er entsteht: Ein gesundes Moor wächst in einem Jahr nur etwa einen Millimeter, ein Meter Torf benötigt etwa 1000 Jahre. Deutschlands Freizeitgärtner verbrauchen jedes Jahr zweieinhalb Millionen Kubikmeter Torf. Abgepackt in 50-Liter-Säcke und hintereinander ausgelegt entspricht dies einer Länge von 40 000 Kilometern. "Der Preis für eine Blütenpracht in Torferde ist viel zu hoch: Wir vernichten damit einen Schatz, der in Jahrtausenden herangewachsen ist", erklärt der baden-württembergische Landesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Berthold Frieß. Der BUND fordert alle Gartenfreunde deshalb auf, Erde mit Hilfe eines Komposthaufens selbst herzustellen oder beim Einkauf in Bau- und Gartenmärkten auf torffreie Produkte zu achten. Unter www.bund-bawue.net im Bereich Presse gibt es einen Einkaufsführer für Hersteller von ökologisch unbedenklicher Gartenerde.


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Quelle:
Presseinformation, 16. April 2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 20. April 2010