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LUFT/508: Stickoxide in Hamburg nach wie vor zu hoch (BUND HH)


BUND-Landesverband Hamburg e. V. - 17. Februar 2014

Stickoxide in Hamburg nach wie vor zu hoch

BUND fordert Zufahrtsbeschränkungen für Fahrzeuge ohne wirksame NO2-Minderung



Nachdem das Umweltbundesamt am Wochenende veröffentlicht hatte, dass die Stickstoffdioxidbelastung (NO2) bundesweit im Vergleich zu den Vorjahren nahezu unverändert hoch liegt, fordert der BUND Hamburg auch für die Hansestadt weitere Anstrengungen, um die Situation zu verbessern. In Hamburg leben über 200.000 Menschen in Stadtteilen, in denen die Grenzwerte zum Schutz der menschlichen Gesundheit überschritten werden.

"In Hamburg ist die Belastung zwar an einigen Straßen leicht gesunken, sie liegt aber an allen Messstationen deutlich über dem zulässigen Grenzwert der Europäischen Union", kritisiert Manfred Braasch, Landesgeschäftsführer des BUND.

Rückgänge gab es in der Hansestadt nach den offiziellen Messwerten an der Habichtstraße und an der Kieler Straße. An der durch den Kfz-Verkehr besonders belasteten Stresemannstraße stieg der Jahresmittelwert jedoch von 57 auf 58 µg NO2 pro Kubikmeter Luft im Vergleich zum Vorjahr sogar an. An der Max-Brauer-Allee liegen die sogar noch Werte höher, sind aber von 65 auf 63 µg NO2 zurückgegangen. Zulässig ist seit dem 1. Januar 2010 europaweit nur ein Durchschnittswert von 40 µg/m3 Luft.

Nachdem die Europäische Kommission den Antrag Hamburgs auf eine Verlängerung zur Einhaltung des Grenzwerts aufgrund des unzureichenden Luftreinhalteplans ablehnte, hatte der BUND im Frühjahr 2013 zusammen mit einem Anwohner der Max-Brauer-Allee Klage gegen die Stadt eingereicht. Ziel war es, zum Schutz der Anwohner der viel befahrenen Straßen die zuständige Behörde zu wirksameren Maßnahmen zur Stickoxidreduzierung zu zwingen. So fordert der BUND etwa eine Umweltzone oder einer Citymaut, die nur Fahrzeugen mit einer effizienten Technik zur NO2-Minderung die Zufahrt in die Hamburger Innenstadt erlaubt. Einen Verhandlungstermin hat das Hamburger Verwaltungsgericht vor kurzem für die 2. Jahreshälfte 2014 angekündigt.

"Es ist ein umweltpolitisches Armutszeugnis, dass die Einhaltung von Grenzwerten in Hamburg einklagt werden muss. Es wird allerhöchste Zeit, dass der Gesundheit der in der Stadt lebenden Menschen Vorrang vor der ungezügelten Verkehrspolitik des SPD-Senats eingeräumt wird", so Manfred Braasch.

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Quelle:
Presseinformation, 17.02.2014
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND-Landesverband Hamburg
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Tel.: 040/600 387-0, Fax: 040/600 387-20
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veröffentlicht im Schattenblick zum 19. Februar 2014