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MELDUNG/073: Harte Strafen für dänische Klimaschutz-Aktivistinnen (ROBIN WOOD)


ROBIN WOOD - Pressemitteilung - Kopenhagen/Hamburg, 25.11.2010

Harte Strafen für dänische Klimaschutz-Aktivistinnen

ROBIN WOOD protestiert gegen Kriminalisierung von Demonstrantinnen beim Klimagipfel in Kopenhagen


Heute Morgen wurden die beiden Klimaschutz-AktivistInnen Stine Gry Jonassen and Tannie Nyboe in Kopenhagen vor Gericht zu vier Monaten Haft auf Bewährung verurteilt. Die beiden waren während des Weltklimagipfels (COP 15) in Kopenhagen Sprecherinnen des Netzwerks "Climate Justice Action" (CJA) und sollen u.a. zu Gewalt und Vandalismus aufgerufen haben. ROBIN WOOD hatte CJA in Kopenhagen unterstützt und protestiert gegen die Kriminalisierung der engagierten Klimaschützerinnen.

"Reclaim Power - Push for Climate Justice" hieß die Aktion am 16. Dezember 2009 in Kopenhagen, bei der Tausende versuchten, auf das Gelände des Bella-Konferenzzentrums zu gelangen, um dort mit einem Alternativgipfel ("Peoples Summit") dem vom Klimawandel Betroffenen wie Indigenen Gehör zu verschaffen. Wie viele andere riefen die beiden Verurteilten vor dem Konferenz-Zentrum in Sprech-Chören: "Push!"

Die Aktion des gewaltfreien, zivilen Ungehorsams machte darauf aufmerksam, dass auf dem Klimagipfel über die Köpfe der Menschen hinweg falsche Lösungsansätze abgestimmt werden sollten. Und so war das Motto von CJA auch: "No deal is better than any deal". Der Klimagipfel sollte nicht nur von Politikern und der Wirtschaft abgehalten werden, sondern auch mit den konkret Betroffenen.

Stine Gry Jonassen and Tannie Nyboe sind von dem Urteil geschockt, beide werden voraussichtlich Rechtsmittel dagegen einlegen. Offensichtlich sollen mit ihnen führende Köpfe der Klima-Bewegung getroffen werden. Das verkennt jedoch, dass es sich um eine breite, basisdemokratische Bewegung handelt. Auch gegen einen weiteren CJA-Sprecher, den Berliner Tadzio Müller wird zurzeit noch staatsanwaltlich ermittelt.

"Mittlerweile geht es auf den Klimagipfeln doch mehr um Macht, Sicherheitspolitik und wirtschaftliche Interessen als ums Klima. Das wird auch beim anstehenden Gipfel in Cancún nicht anders sein. Menschen, die darauf aufmerksam machen und selbst ihre Stimme erheben, werden kriminalisiert. Dabei ist 'Klimaschutz von unten' weiterhin dringend nötig und wird sich durch diese Repressalien nicht unterdrücken lassen", erklärt Daniel Häfner von ROBIN WOOD.

Weitere Informationen: www.climatecollective.org/push


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Quelle:
Pressemitteilung, 25.11.2010
Herausgeber:
Robin Wood, Pressestelle
Nernstweg 32, 22765 Hamburg
Tel.: 040/380 892-0, Fax: 040/380 892-14
E-Mail: presse@robinwood.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. November 2010