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POLITIK/1027: NRW-Wahlen - BUND stellt Ökozeugnisse für DirektkandidatInnen aus (BUND NRW)


BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen e.V. - 4. Mai 2010

BUND stellt Ökozeugnisse für DirektkandidatInnen aus

139 LandtagsbewerberInnen mit Note 1


Düsseldorf, 04.05.2010 - Der nordrhein-westfälische Landesverband des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) hat fünf Tage vor der Landtagswahl den Direktkandidatinnen und -kandidaten der großen Parteien "Ökozeugnisse" ausgestellt. Von 425 Kandidaten, die sich an einem entsprechenden "Kandidatencheck" beteiligt hätten, sei ein Drittel in zentralen Fragen der Umweltpolitik "vollständig auf der Höhe der Zeit", sagte Paul Kröfges, BUND-Landesvorsitzender. 139 Direktkandidaten hätten gegen neue Kohlenkraftwerke, für den Stopp des Flughafenausbaus, für eine Landwirtschaft ohne Gentechnik und für den Stopp des Flächenverbrauchs votiert. Dazu hatten sie auch eine zusätzliche regionale Wahlkreisfrage im Sinne des BUND beantwortet.

Der BUND hatte allen Direktkandidatinnen und -kandidaten von CDU, SPD, FDP, Die Linke und Bündnis 90/Die Grünen zu diesen Themen befragt. Positiv bewertet, d. h. für den BUND umweltpolitisch "im grünen Bereich", wurden jene KandidatInnen, die alle fünf Fragen im Sinne des Umweltschutzes beantwortet haben.

Von den SpitzenkandidatInnen besteht nur Sylvia Löhrmann von Bündnis 90/Die Grünen den BUND-Ökotest. Die SPD-Spitzenkandidatin Hannelore Kraft liegt immerhin bei der Position zur Gentechnik und zum Flächenverbrauch auf BUND-Linie. Vollkommen durchgefallen sind hingegen die Spitzenkandidaten von CDU und FDP, Jürgen Rüttgers und Andreas Pinkwart. Bärbel Beuermann, Spitzenkandidatin der Partei Die Linke, antwortete nicht.

Von den 139 DirektkandidatInnen mit der Note "sehr gut" gehören 92 zu Bündnis 90/Die Grünen, 46 zur Linken, einer zur SPD. Der Anteil der SPD-Kandidaten mit einem guten Ökozeugnis ist deshalb so gering, weil die meisten der Parteilinie folgten und sich für den Neubau von Kohlekraftwerken aussprachen. Nur neun SPD-KandidatInnen lehnten den Neubau von Kohlekraftwerken mehr oder weniger eindeutig ab. Die Kandidaten von CDU und FDP fielen beim BUND-Ökocheck allesamt durch.

BUND-Landeschef Paul Kröfges: "Es ist sehr erfreulich, dass sich immerhin ein Drittel der Direktkandidaten, die an unserer Umfrage teilgenommen haben, in zentralen umweltpolitischen Fragen für kluge Entscheidungen aussprechen. Die SPD benötigt trotz guter Ansätze in Sachen Ökologie noch Nachhilfeunterricht. Unser Check ist eine Entscheidungshilfe. Der BUND wird jene Direktkandidaten aus der Umfrage, die am kommenden Sonntag in den Landtag gewählt werden, während der Legislaturperiode an ihren heutigen Positionen messen. Was sie versprochen haben, müssen sie auch halten."

Am häufigsten haben mit 90 Prozent die Kandidatinnen und Kandidaten von Bündnis 90/Die Grünen geantwortet, mit weitem Abstand gefolgt von der Partei Die Linke (68%), der SPD (67%) und der FDP (64%). Eine geringe Bereitschaft, den Wählern Auskunft zu geben, zeigten die Kandidaten der Union. Von ihnen stellten sich nur 45 Prozent dem BUND-Kandidatencheck. "Die CDU-Kandidaten scheuen offensichtlich, mit ehrlichen Antworten ihr wahres Umweltprofil zu offenbaren", sagte Kröfges. "Für die CDU scheint der Erhalt der natürlichen Lebensgrundlagen und die Ökologisierung der Wirtschaft trotz aller Lippenbekenntnisse keinen hohen Stellenwert zu besitzen."

- Ökologisch wählen: Die Übersicht aller KandidatInnen mit einem Einser-Ökozeugnis finden Sie unter
http://www.bund-nrw.de/nc/kandidatinnencheck/oekologisch_waehlen
http://www.bund-nrw.de/nc/kandidatinnencheck/oekologisch_waehlen
http://www.bund-nrw.de/nc/kandidatinnencheck/ökologisch_wählen

- Dazu hat der BUND je fünf ParteivertreterInnen, die wichtige Funktionen ausüben, im "Promicheck" gesondert aufgelistet:
http://www.bund-nrw.de/nc/kandidatinnencheck/promicheck
http://www.bund-nrw.de/nc/kandidatinnencheck/promicheck

- Die Ergebnisse aller KandidatInnen in den jeweiligen
Wahlkreisen finden Sie unter

http://www.bund-nrw.de/nc/kandidatinnencheck/

http://www.bund-nrw.de/nc/kandidatinnencheck/.


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Quelle:
Presseinformation Nr. 22/10, 4. April 2010
Herausgeber: Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
BUND Landesverband Nordrhein-Westfalen
Merowingerstr. 88, 40225 Düsseldorf
Tel.: 0211/30 20 05-22, Fax: 0211/30 20 05-26
Redaktion: Dirk Jansen, Pressesprecher
E-Mail: dirk.jansen@bund.net
Internet: www.bund-nrw.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Mai 2010