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SCHADSTOFFE/229: Definition von Umwelthormonen ungenügend (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Donnerstag, 19. Mai 2011 / Chemie & Nanotechnologie

Definition von Umwelthormonen ungenügend


Bisher gibt es keine ausreichende Definition zu endokrinen Disruptoren (hormonähnlich wirksamen Substanzen), um auf EU-Ebene Regeln zu erlassen. Das ist das Ergebnis einer Studie, die bisherige Defintionen und wissenschaftliche Erkenntnisse zu den auch als "Umwelthormone" bezeichneten Stoffen zusammengetragen hat.

Die AutorInnen haben Überblicksdaten bis 2010 ausgewertet, um Hauptergebnisse und Wissenslücken zu analysieren. Da 2011 noch weitere Forschungsergebnisse erwartet werden, handelt es sich erst um einen Zwischenbericht; der Endbericht ist Ende 2011 geplant.

Besonders hervorgehoben wurden Erkenntnisse von negativen Folgen auf die menschliche Gesundheit wie Fortpflanzungsstörungen, Krebs oder Stoffwechselprobleme sowie Auswirkungen auf wildlebende Tiere und Pflanzen. Der 442 Seiten starke Zwischenbericht kann im Internet heruntergeladen werden.

Auf EU-Ebene spielen endokrine Disruptoren ein große Rolle, da diese Stoffe bisher in den Gesetzen nicht zufriedenstellend reglementiert sind. Umwelt- und Gesundheitsorganisationen haben kürzlich (EU-News 04.05.2011) 22 Stoffe auf ihrer Schattenliste für die EU-Chemikalienverordnung REACH ergänzt. [jg]

Studie State of the Art Assessment of Endocrine Disrupters
http://ec.europa.eu/environment/endocrine/documents/summary_state_science.pdf


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Quelle:
EU-News, 09.06.2011
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. Juni 2011