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SPORT/076: Noch überwiegt Skepsis bei Münchens grüner Olympiabewerbung (NaturFreunde)


NaturFreunde Deutschlands - 22. Juni 2010

Pressemitteilung des Bundesvorsitzenden der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller vom 22. Juni 2010:

Noch überwiegt Skepsis bei Münchens grüner Olympiabewerbung


Berlin, 22. Juni 2010 - Der nun offizielle Olympiakandidat München muss jetzt zeigen, ob die ökologische Ausrichtung seiner Bewerbung für die Olympischen Winterspiele 2018 ernst gemeint ist, fordert der Bundesvorsitzende der NaturFreunde Deutschlands Michael Müller:

Im Rennen um die Ausrichtung der Olympischen Winterspiele 2018 hat die bayerische Landeshauptstadt München am heutigen Dienstag den Status eines offiziellen Kandidaten erreicht - wie auch die zwei Mitbewerber Pyeongchang (Südkorea) und Annecy (Frankreich). Die endgültige Entscheidung soll von der IOC-Vollversammlung am 6. Juli 2011 getroffen werden.

Das Deutsche Olympische Komitee will vor allem mit den beiden Faktoren Sportstätten und Umweltschutz punkten, die im Zentrum der deutschen Bewerbung stehen. Doch gerade bei der Umsetzung der ökologischen Ausrichtung sind die deutschen Umweltverbände skeptisch, die sich seit einiger Zeit im Dialog mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) über die Olympiabewerbung Münchens befinden.

Denn die Alpen sind eine ökologisch besonders sensible Region. Dort wird sich der Klimawandel wahrscheinlich rund doppelt so stark auswirken wie im globalen Durchschnitt. Das ist deshalb besonders problematisch, weil die Alpen gleichsam das Wasserschloss Europas sind, von dem auch große europäische Flüsse gespeist werden. Zudem ist in den Alpen die Biodiversität besonders gefährdet.

Es kann also keinen Freibrief für die Bewerbung Münchens geben. Im Augenblick überwiegt eine skeptische Bewertung. Die Münchner Bewerbungsgesellschaft und der DOSB müssen jetzt zeigen, ob die ökologische Ausrichtung der Olympiabewerbung Münchens ernst gemeint ist.


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Quelle:
Presseinformation vom 22.06.2010
Herausgeber: NaturFreunde Deutschlands
Verband für Umweltschutz, sanften Tourismus, Sport und Kultur
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veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Juni 2010