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STATISTIK/108: Die Hälfte der Verbraucher in der EU fühlt sich schlecht informiert (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Dienstag, 12. April 2011

Die Hälfte der Verbraucher in der EU fühlt sich schlecht informiert


In einer Eurobarometer-Umfrage gaben weniger als 50 Prozent der Befragten an, dass ihre Verbraucherrechte geschützt und sie selbst gut informiert seien. EU-Verbraucherkommissar John Dalli bezeichnete dies als besorgniserregend, Verbraucherverbände wollen EU-weites Sammelklagerecht.

Viele Verbraucher verstehen wichtige Informationen nicht, erkennen rechtswidrige Verkaufspraktiken nicht und kennen ihre Rechte nicht. So wusste die Verkaufspraktiken nicht und kennen ihre Rechte nicht. So wusste die Mehrheit der Befragten nicht, dass Kunden innerhalb von 18 Monaten ein fehlerhaftes Produkt zurückgeben können und dieses entweder repariert, ersetzt oder Geld zurückgezahlt werden muss. EU-Verbraucherkommissar John Dalli versprach, die Ergebnisse des Eurobarometers für den Schutz der Verbraucher zu berücksichtigen. Für die Umfrage wurden im vergangenen Jahr über 56.000 Verbraucher in der EU sowie Island und Norwegen befragt.

Weniger gebildete und ältere Verbraucher kümmern sich seltener darum, ihre Rechte durchzusetzen als andere, obwohl sie mit den gleichen Problemen zu tun haben. Das belegt, wie wichtig die Möglichkeit effektiver Durchsetzungsverfahren ist. Viele Probleme könnten gelöst werden, wenn es mehr Stellen erfahren ist. Viele Probleme könnten gelöst werden, wenn es mehr Stellen für alternative Streitbeilegung gäbe, hieß es. Einen weiteren Ansatz zur Verbesserung der Verbraucherkompetenz sieht die EU-Kommission im Internet und den Medien. Nach eigenen Angaben nutzen mehr als 38 Prozent der Verbraucher das Netz, um Produkte zu vergleichen. Über die Medien kann direkt Information und Aufklärung vermittelt werden.

Der Verbraucherzentrale Bundesverband (VZBV) setzt sich für die Stärkung der kollektiven Verbraucherrechte ein. Damit rechtliche Schritte von Verbrauchern auch Aussicht auf Erfolg haben, muss nach Auffassung des VZBV die Verbandsklage für Verbraucherverbände weiterentwickelt werden. Das heißt: zusätzliche Rechte für die Verbände. So soll es wie in anderen Ländern auch in Deutschland bessere Möglichkeiten einer Sammelklage geben, um Ansprüche Geschädigter leichter bündeln und vor Gericht durchfechten zu können. [mbu]

VZBV-Broschüre Rechte durchsetzen - Verbraucher stärken
http://www.vzbv.de/mediapics/rechtsdurchsetzung_broschuere_vzbv_2011.pdf


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Quelle:
EU-News, 12.04.2011
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 13. Juni 2011