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TIPS/277: Streusalz - Gift für Bäume (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 22. Januar 2014

BUND: Salz-Streuen ist verboten - Berliner Handel vertreibt weiterhin tier- und pflanzenschädliche Tausalze



Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND Berlin) weist eindringlich darauf hin, dass der Einsatz von Streusalz auf Grundstücken in Berlin verboten ist. Nur mit Sondergenehmigungen darf Streusalz eingesetzt werden. Trotzdem wird weiterhin von Berliner Hausbesitzern bei Glätte und Schnee oft Salz auf die Gehwege gestreut. Zu kaufen ist es - so nach einer Stichprobe des BUND - in vielen Filialen der großen Baumärkte.

So werden wieder viele Straßenbäume im nächsten Sommer an Wasser- und Nährstoffmangel durch Salzschäden leiden. Akut führt das Streusalz bei Hunden und anderen Haustieren wieder zu Entzündungen an Pfoten und Augen. Und das ist völlig überflüssig, weil es inzwischen umweltfreundlichere Alternativen gibt.

Nicht sofort sichtbar, aber dauerhaft schädlich, versickert das Salz in die Böden des Berliner Stadtgrüns. Das Salz schädigt die Wurzelzone und verhindert, dass die Pflanzen dann im Sommer ausreichend Wasser und Nährstoffe aufnehmen können. Durch die sogenannte Salztrocknis erleiden die Bäume einen schleichenden Tod als letzte Konsequenz. Gerade unsere häufigsten Straßenbaumarten wie Ahorn, Linde und Rosskastanie sind salzempfindlichste Arten. Nächsten Frühsommer werden wir dies an ihren braunen Blatträndern erkennen.

"Mit den Streumitteln, die das bekannte Umwelt-Qualitätssiegel "Der Blaue Engel" tragen, gibt es ja umweltfreundliche Alternativen", so Christian Hönig vom BUND, "aber nicht nur das Verbraucherverhalten müsste sich ändern, auch das Land Berlin muss das Verbot wirkungsvoll durchsetzen. Immerhin können Bußgelder von bis zu 10.000 Euro verhängt werden. Mehr Bewusstsein und Engagement würde der Berliner Baumbestand danken."

Der BUND fordert den Berliner Handel auf, endlich die Tausalzbestände aus dem Sortiment zu nehmen und durch umweltfreundliche Produkte mit dem "Blauen Engel" zu ersetzen. Die Berliner Verwaltungen müssen auf das Verbot hinweisen und es bei den Hausbesitzern und Verwaltungen durchsetzen.

Weitere Infos unter: www.BUND-wiki.de
Und www.blauer-engel.de, Stichwort "RAL-UZ 13"

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Quelle:
Presseinformation Info 2, 22.01.2014
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 24. Januar 2014