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VERBAND/498: Friends of the Earth Afrika - Bündnis für Umweltgerechtigkeit (BUNDmagazin)


BUNDmagazin - 3/2012
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland - BUND
Friends of the Earth Germany

Friends of the Earth Afrika
Bündnis für Umweltgerechtigkeit

von Antje von Broock



Wie ist unser Netzwerk weltweit aufgestellt? Was sind die drängendsten kontinentalen Themen? Und was haben wir damit zu tun? Die Partner des BUND in Afrika sind mit großen Umweltproblemen konfrontiert. Im Kampf gegen die Ausbeutung durch Großkonzerne können Europas "Friends of the Earth" wichtige Schützenhilfe leisten.

Zwei Schwerpunkte bestimmen die Arbeit der BUND-Partner von Friends of the Earth Afrika. Sie kämpfen gegen den zerstörerischen Abbau von Bodenschätzen wie Öl und Edelmetalle. Und sie wehren sich dagegen, dass immer mehr Land illegal beschlagnahmt wird, um Nutzpflanzen für Agrosprit oder Exportlebens mittel anzubauen. "Unsere Bodenschätze und Ressourcen werden oft ohne Rücksicht auf Umwelt und Mensch ausgebeutet. Während große Konzerne und korrupte Regierungen profitieren, hat der Ausverkauf für die Bürger, für Landschaft und Klima gravierende Folgen", so der Nigerianer Nnimmo Bassey, seit vier Jahren Vorsitzender von FoE International.

Kooperation erschwert

Oft sind es die Ärmsten und politisch Machtlosen, die am schwersten von Umweltzerstörung und Katastrophen betroffen sind. "Umweltgerechtigkeit" ist deshalb ein zentrales Motiv in der Arbeit der afrikanischen Freunde. Ihre Kampagnen bestreiten sie vor allem mit Öffentlichkeitsarbeit und Umweltbildung. So bietet "Ground Work" (FoE Südafrika) regelmäßig Kolloquien an, um Menschen fortzubilden. Die "National Association of Professional Environmentalists" (FoE Uganda) veranstaltet sogar wöchentlich eine Schule der Nachhaltigkeit für ihre Aktiven.

Der Großteil der Umweltarbeit kann auch in Afrika nur erledigt werden, weil es viele Menschen gibt, die sich ehrenamtlich engagieren. Erschwerend wirken sich die oft unzuverlässige Stromversorgung und instabile Kommunikationsnetze aus. Beeinträchtigt wird die Abstimmung auch deshalb, weil die Reisekosten zwischen den Ländern zum Teil sehr hoch sind. Und da es mit Englisch, Französisch und Portugiesisch drei offizielle Sprachen gibt, müssen bei vielen Treffen teure Dolmetscher anwesend sein. Um Kosten zu sparen, gibt es seit Neuestem mehr Treffen innerhalb der Sprachblöcke - und seltener Treffen, zu denen alle anreisen, von Tunesien über Nigeria bis Südafrika.

Auf Partner angewiesen

Unser Bündnis Friends of the Earth International spielt für die Partner des afrikanischen Kontinents eine wichtige Rolle. "Indem wir Argumente austauschen, Aktivitäten abstimmen und uns alle besser vernetzen, erreichen wir langfristige Lösungen auf allen Ebenen. Kritisieren wir in Europa ein Unternehmen, welches in Afrika die Umwelt zerstört, entfalten wir mehr Kraft, als wenn wir die gleiche Sauerei in Afrika anprangern. Oft gelingt es uns noch nicht einmal, an Informationen zu gelangen. Fragt aber ein Kollege aus dem Heimatland des Konzerns an, gibt es sofort eine Antwort", sagt Nnimmo Bassey. "Deshalb sind wir auf die Kollegen in Europa und Nordamerika angewiesen."

Antje von Broock
... betreut die internationale Arbeit des BUND.
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Kontakt: antje.vonbroock[at]bund.net


Bildunterschrift der im Schattenblick nicht veröffentlichten Abbildung der Originalpublikation:
Verseuchte Böden durch unkontrollierte Ölförderung in Nigeria. Rechts: Treffen der FoE Afrika in Ghana

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Quelle:
BUNDmagazin 3/2012, Seite 38
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V. (BUND)
Friends of the Earth Germany
Am Köllnischen Park 1, 10179 Berlin
Tel. 030/27586-457, Fax. 030/27586-440
Email: redaktion@bund.net
Internet: www.bund.net
 
Das BUNDmagazin ist die Mitgliederzeitschrift
des BUND und erscheint viermal im Jahr


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. November 2012