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VERKEHR/683: Prestigeprojekt Stuttgart 21 - Bahnchef Grube rechnet mit Kostensteigerung (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg e.V. - 14. September 2009

Bahnchef Grube rechnet mit Kostensteigerungen bei Stuttgart 21:

BUND: Langsam kriecht die Katze aus dem Sack


Stuttgart. "Langsam kriecht die Katze aus dem Sack", kommentiert Berthold Frieß, Landesgeschäftsführer des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) in Baden-Württemberg die heutige Äußerung von Bahnchef Rüdiger Grube, wonach bei Stuttgart 21 mit erheblichen Kostensteigerungen zu rechnen sei. Noch vor wenigen Monaten bei der Unterzeichnung der Finanzierungsvereinbarung wurden von allen Projektpartnern die Baukosten hoch und heilig auf maximal 3,076 Milliarden Euro taxiert. Es sei unredlich, wenn nun sukzessive der vereinbarte Risikozuschlag von 1,45 Milliarden Euro als Baukosten deklariert wird. "Der Risikozuschlag ist als Notgroschen für Eventualitäten und Notfälle während der Bauphase gedacht - wenn dieser nun als Beitrag zu den Baukosten umfunktioniert und zweckentfremdet wird, müssen Bahn, Bund, Land und Region Stuttgart zusätzliche Nachverhandlungen über einen weiteren Mittelnachschlag beginnen", erklärt Frieß. Die Öffentlichkeit werde zunehmend für dumm verkauft, wenn es um die Baukosten von Stuttgart 21 geht.

Der BUND fordert das Land Baden-Württemberg auf, aus den Worten von Bahnchef Grube Konsequenzen zu ziehen: "Bahn, Bund und Landesregierung können die Verträge noch bis zum 31. Dezember 2009 kündigen. Die Baukostenstudie, die der BUND und seine Partner bei dem Verkehrsplanungsbüro Vieregg-Rössler in Auftrag gegeben hatten, geht davon aus, dass der Bahnhof mindestens 6,7 Milliarden Euro kosten wird. Auch der Bundesrechnungshof befürchtet Kosten von über 5,3 Milliarden Euro." Frieß: "Wenn Bahn und Landesregierung ernsthaft rechnen, werden sie zu dem gleichen Ergebnis kommen wie die Mehrheit der Stuttgarter Bevölkerung: Wir brauchen kein überteuertes Prestigeprojekt Stuttgart 21. Wir brauchen auch keinen Wolfgang Drexler, der das Projekt schönredet. Wir brauchen einen Verkehrsknotenpunkt, der technisch imponiert und bezahlbar ist. Wir brauchen den Kopfbahnhof 21."


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Quelle:
Presseinformation, 14. September 2009
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. September 2009