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VERKEHR/721: Expertenkommission fordert, Chancen der Elektromobilität besser zu nutzen (idw)


Expertenkommission Forschung und Innovation - 24.02.2010

Der Staat muss handeln: Förderung und freie Fahrt für E-Autos

Expertenkommission fordert, die Chancen der Elektromobilität besser zu nutzen


Der Bund muss die Entwicklung elektrisch betriebener Automobile stärker vorantreiben. Dies fordert die unabhängige Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) in ihrem neuen Gutachten, das sie heute an Bundeskanzlerin Angela Merkel überreichte. Deutschland habe auf dem Gebiet der Elektromobilität einen beträchtlichen Rückstand auf Länder wie Japan, Korea und China, sagte der Kommissionsvorsitzende Prof. Dietmar Harhoff. Besonders auf dem wichtigen Feld der Fahrzeugbatterien und in der fahrzeugbezogenen Leistungselektronik sei Deutschland nicht gut aufgestellt. Findet die deutsche Forschung und Entwicklung nicht bald Anschluss an die technologische Weltspitze, sehen die Experten beim bevorstehenden Übergang zur Elektromobilität drastische Folgen für den Industriestandort Deutschland. Wissenschaft und Wirtschaft in Deutschland haben zu lange auf die falschen Konzepte gesetzt. Zwar engagierten sich Bund und Länder bei der Entwicklung der Elektromobilität. Aber die unkoordinierte Förderung von 17 Modellregionen und Flottenversuchen sei eher kontraproduktiv; dringend nötig sei eine Konzentration der Maßnahmen, möglichst gemeinsam mit europäischen Partnern.

Die Kommission empfiehlt folgende Maßnahmen:

Universitäten, außeruniversitäre Forschungseinrichtungen und die Forschungsförderung müssen ihr Engagement auf dem Gebiet der Elektromobilität verstärken - auch in der Ausbildung von Fachkräften.
Die Unternehmen der Automobilbranche leisten sich einen unproduktiven Wettbewerb.
Der Bund sollte weitere Förderungen der Forschung der Unternehmen in der Elektromobilität an die Bedingung knüpfen, dass in Forschung und Entwicklung verstärkt kooperiert wird.
Die Bundesregierung sollte ihre Versuchsprojekte stärker konzentrieren und enge Kooperationen mit anderen europäischen Ländern initiieren. Zudem muss die Markteinführung neuer Mobilitätskonzepte unterstützt werden.
Der Verzicht auf schwere und antriebsstarke Automobile muss attraktiver werden. Dem Käufer elektrisch betriebener Autos sollten finanzielle Anreize sowie praktische Erleichterungen geboten werden, etwa die Nutzung von Busspuren im Stadtgebiet und spezieller E-Fahrspuren auf stadtnahen Fernstraßen.

Die Expertenkommission Forschung und Innovation (EFI) berät die Bundesregierung. Sie analysiert Stärken und Schwächen des deutschen Innovationssystems im internationalen Vergleich und bewertet die Perspektiven des Forschungs- und Innovations-Standorts Deutschland. EFI formuliert ihre Empfehlungen für die nationale Forschungs- und Innovationspolitik jährlich in einem Gutachten.


Für Presseanfragen:
EFI-Geschäftsstelle
Dr. Gero Stenke
gero.stenke@e-fi.de
030/314-76850, 0179/1576062

Zu dieser Mitteilung finden Sie Anhänge unter der WWW-Adresse:
http://idw-online.de/pages/de/attachment2286
Kurzfassung des Gutachtens zu Forschung, Innovation und
technologischer Leistungsfähigkeit Deutschlands

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/pages/de/news356788

Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/pages/de/institution1451


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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Expertenkommission Forschung und Innovation, Birgit Trogisch, 24.02.2010
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Februar 2010