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VERKEHR/821: NABU fordert Tempolimit - Klimaschutzeffekt größer als durch E10-Benzin (NABU)


Naturschutzbund Deutschland (NABU) e.V. - Pressedienst, 28. März 2011

NABU fordert Tempolimit gegen steigende Spritpreise

Miller: Klimaschutzeffekt größer als durch E10-Benzin


Angesichts der galoppierenden Kraftstoffpreise hat die spanische Regierung die Tempolimits auf allen Straßen verschärft. NABU-Bundesgeschäftsführer Leif Miller fordert diese sinnvolle Energiesparmaßnahme auch für Deutschland: "Tempo 120 auf deutschen Autobahnen ist längst überfällig. Und ein Tempolimit ist die einfachste, schnellste und billigste Möglichkeit, den Kraftstoffverbrauch auf den Straßen zu reduzieren." Zudem betont Miller: "Die Höchstgeschwindigkeit von 120 km/h auf Autobahnen könnte Jahr für Jahr den Ausstoß von mindestens 3,5 Millionen Tonnen Kohlendioxid sparen. Der Klimaschutzeffekt ist damit deutlich größer, als durch die umstrittene Einführung des Ethanolkraftstoffes E10."

NABU-Verkehrsexperte Dietmar Oeliger unterstreicht: "Es gibt kein einziges rationales Argument gegen eine Geschwindigkeitsbegrenzung. Das hat auch die Mehrheit der Deutschen erkannt und ist inzwischen für eine generelle Geschwindigkeitsbegrenzung, wie diverse Umfragen zeigen." Ab einer Geschwindigkeit von 100 km/h erhöht sich durch den Windwiderstand der Kraftstoffverbrauch überproportional. Auch die Gefahr schwerer Unfälle wächst, weshalb praktisch in jedem Land der Welt - außer in Deutschland - ein Tempolimit auf Autobahnen gilt, erläutert der NABU-Experte.

Inzwischen kennt wohl jedes Kind die Gleichung: geringere Geschwindigkeit erzeugt weniger Abgase. Denn bei hohen Geschwindigkeiten fließt der Verkehr ungleichmäßiger, zusätzliches Bremsen und Beschleunigen mit entsprechendem Kraftstoffverbrauch sind nötig. Ein gleichmäßiges Tempo führt dagegen zu weniger Staus. Auch die Lärmbelastung der Anwohner sinkt bei Tempo 120 deutlich - und nicht zuletzt der Stress für Mensch und Umwelt.


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Quelle:
NABU Pressedienst Nr. 16/2011, 28.02.2011
Herausgeber:
Naturschutzbund Deutschland e.V. (NABU)
Pressestelle
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veröffentlicht im Schattenblick zum 5. März 2011