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WALD/006: Tag des Waldes am 21. März - BUND fordert neue Strategien für Waldnaturschutz (BUND BW)


BUND Landesverband Baden-Württemberg - 18. März 2011

BUND fordert neue Strategien für erfolgreichen Waldnaturschutz

Tag des Waldes und Internationales Jahr der Wälder bieten Chance für Landesregierung, falsche Weichenstellungen zu korrigieren


Stuttgart. Wälder liefern nicht nur Holz, sie sind Lebensraum für zahlreiche Tier- sowie Pflanzenarten und schützen das Klima, den Boden und das Wasser. Knapp 40 Prozent der Fläche Baden-Württembergs besteht aus Wald. Zum Tag des Waldes (21.03.2011) und zum offiziellen Start des Internationalen Jahres der Wälder 2011, fordert der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), Landesverband Baden-Württemberg, von der Landesregierung deshalb langfristige Strategien, um die Wälder großflächig zu schützen und ihre nachhaltige Entwicklung zu garantieren. "Dafür reicht es nicht aus die Holzentnahme zu begrenzen", sagte die BUND-Landesvorsitzende Dr. Brigitte Dahlbender: "Die Landesregierung muss zunächst den Naturschutz im Wald finanziell stärker fördern und zudem das Personal im Forst aufstocken."

Einzelne Entwicklungen in den Wäldern Baden-Württembergs, wie etwa die Abkehr vom reinen Fichtenbestand und die Erhöhung der Artenvielfalt an Baumarten sowie des Anteils an Laubholz, bewertet der BUND zwar als positiv, bei weitem aber nicht als ausreichend. "Auch wenn die Landesregierung nicht müde wird, die vermeintlich bestehende Nachhaltigkeit zu preisen: Eine Waldwirtschaft, die ökonomische, ökologische und soziale Aspekte gleichermaßen berücksichtigt, ist in Baden-Württemberg noch nicht einmal in Sichtweite", so Dahlbender. Der tatsächliche Holzeinschlag liege immer wieder deutlich über dem nachhaltigen Grenzwert, auch wenn Landwirtschaftsminister Rudolf Köberle dies bestreite. "Die Forstverwaltung übt sich in Kreativität, wenn es um die Definition von Nachhaltigkeit geht", sagte die BUND-Landesvorsitzende: "Je nach Holzeinschlag wird die Nachhaltigkeitsgrenze soweit angehoben, dass die Ernte auf dem Papier auf jeden Fall noch als nachhaltig deklariert werden kann." Die fachlichen Anforderungen an die Forstleute bei der Nachhaltigkeit und der Erhaltung der Artenvielfalt seien seit Jahren deutlich angestiegen. Dennoch habe die ForstBW seit 1993 jede dritte Stelle im Forst gestrichen und die Reviere ständig vergrößert. Bereits heute lässt sich laut BUND beobachten, dass die Arbeitsfelder Waldnaturschutz und -pädagogik sowie die Beratung der Kleinprivatwaldbesitzer immer stärker eingeschränkt werden müssten.

"Mit dem jüngst veröffentlichten ,Weißbuch Wald' hat der BUND zwar gezeigt, dass es trotz dieser mangelhaften Bedingungen bereits heute einigen Waldbesitzern und Förstern gelingt, ihre Wälder teilweise naturverträglich zu bewirtschaften und zugleich schwarze Zahlen zu schreiben. Für eine nachhaltige Waldwirtschaft reicht das jedoch nicht aus", erklärte Dahlbender: "Das Internationale Jahr der Wälder 2011 bietet der Regierung die Chance, ihre falschen Weichenstellungen jetzt endlich zu korrigieren."

Weitere Informationen:
- Das Weißbuch Wald des BUND finden Sie im Internet unter www.bund-bawue.de/weissbuch-wald


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Quelle:
Presseinformation, 18. März 2011
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz e.V.
Landesverband Baden-Württemberg
70178 Stuttgart. Paulinenstraße 47
Tel.: 07 11/62 03 06-0, Fax: 07 11/62 03 06-77
E-Mail: presse.bawue@bund.net
Internet: www.bund.net/bawue


veröffentlicht im Schattenblick zum 19. März 2011