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WETTER/067: Deutschlandwetter - Warmer Start in den ersten Herbstmonat mit ungewöhnlich hohen Niederschlägen (DWD)


Deutscher Wetterdienst - Pressemitteilung vom 30.09.2024

Deutschlandwetter im September 2024

Warmer Start in den ersten Herbstmonat mit ungewöhnlich hohen Niederschlägen


Of­fen­bach, 30. Sep­tem­ber 2024 - Der Sep­tem­ber 2024 wurde sei­nem Ruf als Vor­bo­te des Herbs­tes mehr als ge­recht. Die ers­ten Tage über­rasch­ten ins­be­son­de­re im Nord­os­ten mit hoch­som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren, in der zwei­ten Mo­nats­de­ka­de schlug das Wet­ter ab­rupt um: Das Un­wet­ter­tief ANETT brach­te dem Süd­os­ten und Osten hef­ti­gen Regen, der in den Hoch­la­gen der Alpen in star­ken Schnee­fall über­ging. Zum Fi­na­le mel­de­te der Deut­sche Wet­ter­dienst (DWD) nach ers­ten Aus­wer­tun­gen sei­ner rund

2.000 Mess­sta­tio­nen einen war­men, au­ßer­ge­wöhn­lich nie­der­schlags­rei­chen und son­ni­gen Sep­tem­ber.

Auf Som­mer­wär­me mit Re­kord­tem­pe­ra­tu­ren im Nord­os­ten folg­te die herbst­li­che Wende

Das Tem­pe­ra­tur­mit­tel lag im Sep­tem­ber 2024 mit 15,3 Grad Cel­si­us (°C) um 2,0 Grad über dem Wert der in­ter­na­tio­nal gül­ti­gen Re­fe­renz­pe­ri­ode 1961 bis 1990 (13,3 °C). Im Ver­gleich zur ak­tu­el­len und wär-

me­ren Ver­gleichs­pe­ri­ode 1991 bis 2020 (13,8 °C) be­trug die Ab­wei­chung 1,5 Grad. Am wärms­ten war es im Nord­os­ten. Dort wur­den in der ers­ten Woche wäh­rend einer Hit­ze­wel­le au­ßer­ge­wöhn­li­che Höchst­tem­pe­ra­tu­ren und neue Re­kor­de ge­mes­sen. Den Zenit der Hitze mel­de­te am 4. Do­ber­lug-Kirch­hain, Süd­bran­den­burg, mit ex­tre­men 35,2 °C. Der hoch­som­mer­li­che Mo­nats­start en­de­te jah­res­zei­ten­ge­mäß mit herbst­li­cher Kühle: Am 29. re­gis­trier­te Mess­stet­ten, Schwä­bi­sche Alb, mit fros­ti­gen -2,1 °C das bun­des­wei­te Mi­ni­mum.

Un­ge­wöhn­lich nas­ser Sep­tem­ber, ins­be­son­de­re im Osten und Süd­os­ten des Lan­des

Im Sep­tem­ber fie­len mit rund 107 Li­tern pro Qua­drat­me­ter (l/m²) etwa 175 Pro­zent des Nie­der­schlags der Re­fe­renz­pe­ri­ode 1961 bis 1990 (61 l/m²). Im Ver­gleich zur Pe­ri­ode von 1991 bis 2020 ent­sprach die Menge fast 165 Pro­zent des Solls (65 l/m²). Be­son­ders nie­der­schlags­reich war es im Osten und Süd­os­ten. Im Berch­tes­ga­de­ner Land wur­den im Mo­nats­ver­lauf bis zu 500 l/m² ge­mes­sen - deut­lich mehr als das Drei­fa­che der üb­li­chen Menge. Ver­ant­wort­lich dafür waren vor allem die Aus­läu­fer des Un­wet­ter­tiefs ANETT, die Mitte des Mo­nats in die­sen Re­gio­nen hef­ti­gen Regen brach­ten. In den Alpen kam es zudem zu un­ge­wöhn­lich star­ken Schnee­fäl­len. Im Nach­gang der Ex­trem­nie­der­schlä­ge in Tsche­chi­en und Polen ent­wi­ckel­te sich in den letz­ten Tagen an der Oder eine an­ge­spann­te Hoch­was­ser­la­ge. Wäh­rend der Ex-

trem­wet­ter­la­ge über Mit­tel- und Ost­eu­ro­pa mel­de­te Ruh­pol­ding-See­haus am 13. mit 156,8 l/m² den höchs­ten Ta­ges­nie­der­schlag des Mo­nats in ganz Deutsch­land. Eine kli­ma­ti­sche Ein­ord­nung der ex­tre­men Nie­der­schlä­ge des DWD fin­den Sie hier.

Über­durch­schnitt­li­cher Son­nen­schein mit her­aus­ra­gend vie­len Stun­den im Nord­os­ten

Mit fast 177 Stun­den über­rag­te die Son­nen­schein­dau­er im Sep­tem­ber ihr Soll von 150 Stun­den (Pe­ri­ode 1961 bis 1990) um 18 Pro­zent. Im Ver­gleich zu 1991 bis 2020 (157 Stun­den) be­trug die po­si­ti­ve Ab­wei­chung bei­na­he 13 Pro­zent. Im Nord­os­ten, vor allem an der Ost­see, bril­lier­te die Sonne bis zu 230 Stun­den. Im Süd­wes­ten zeig­te sie sich mit 130 Stun­den deut­lich sel­te­ner.


Das Wet­ter in den Bun­des­län­dern im Sep­tem­ber 2024

(In Klam­mern fin­den Sie die viel­jäh­ri­gen Mit­tel­wer­te der in­ter­na­tio­na­len Re­fe­renz­pe­ri­ode 1961-1990. Der Ver­gleich ak­tu­el­ler mit die­sen viel­jäh­ri­gen Wer­ten er­mög­licht eine Ein­schät­zung des län­ger­fris­ti­gen Kli­ma­wan­dels)

Baden-Würt­tem­berg: Der Sep­tem­ber 2024 prä­sen­tier­te sich im Süd­wes­ten teils hoch­som­mer­lich heiß, teils aber auch früh­herbst­lich kühl. In der ers­ten Mo­nats­wo­che stie­gen die Höchst­wer­te im Ober­rhein­gra-

ben an 4 Tagen auf über 30 °C. Zur Mo­nats­mit­te kühl­te es da­ge­gen um gut 15 °C ab. Am 29. re­gis­trier­te Mess­stet­ten, Schwä­bi­sche Alb, mit fros­ti­gen -2,1 °C das bun­des­wei­te Mi­ni­mum. Das Sep­tem­ber­mit­tel lag final bei 14,8 °C (13,3 °C). Ins­ge­samt zeig­te sich der erste me­teo­ro­lo­gi­sche Herbst­mo­nat sehr nie­der­schlags­reich. In der Flä­che fie­len 118 l/m² (70 l/m²). In der Schwarz­wald­re­gi­on wur­den teil­wei­se über 200 l/m² ge­mes­sen. Dort, aber auch in Ober­schwa­ben, wur­den die meis­ten Nie­der­schlagsta­ge (>25) ver­bucht. Die Son­nen­schein­dau­er blieb mit 145 Stun­den unter ihrem Ziel­wert (166 Stun­den). Der Süd­wes­ten prä­sen­tier­te sich ver­gleichs­wei­se kühl und war zu­gleich die son­nen­schein­ärms­te Re­gi­on.

Bay­ern: Im ver­gleichs­wei­se küh­len Bay­ern zeig­te der 14,7 °C (12,8 °C) warme Sep­tem­ber 2024 einen dy­na­mi­schen Wit­te­rungs­ver­lauf, der von mar­kan­ten Tem­pe­ra­tur­schwan­kun­gen bis hin zu in­ten­si­ven Nie­der­schlä­gen reich­te. In der Mo­nats­mit­te ge­riet vor allem Süd­ost­bay­ern in den Ein­fluss­be­reich des Un­wet­ter­tiefs ANETT, das in Polen, Tsche­chi­en und Ös­ter­reich für Re­kor­d­re­gen sorg­te. Auf­gleit­nie­der­schlä­ge, die sich an den baye­ri­schen Alpen stau­ten, brach­ten dort am 13. und 14. Ta­ges­sum­men von über 100 l/m². Ruh­pol­ding-See­haus mel­de­te am 13. mit 156,8 l/m² den höchs­ten Ta­ges­nie­der­schlag des Mo­nats in ganz Deutsch­land. In den Hoch­la­gen, etwa ab 1 500 Me­tern, fiel zum Teil über ein Meter Schnee. Die­ser für Mitte Sep­tem­ber un­ge­wöhn­lich star­ke Win­ter­ein­bruch führ­te zu einer an­ge­spann­ten La­wi­nen­si­tua­ti-

on. Der höchs­te Mo­nats­nie­der­schlag wurde mit bis zu 500 l/m² aus dem Berch­tes­ga­de­ner Land ge­mel­det. Bay­ern­weit wurde mit einem Flä­chen­mit­tel von be­mer­kens­wer­ten 155 l/m² mehr als das Dop­pel­te der üb­li­chen Mo­nats­men­ge von 72 l/m² er­reicht, was dem Frei­staat den "nas­ses­ten Platz" im Län­der­ran­king ein­brin­gen dürf­te. Den­noch ge­lang es dem Sep­tem­ber mit rund 170 Son­nen­stun­den seine Bi­lanz (160 Stun­den) zu er­fül­len, denn son­ni­ge Pha­sen um­rahm­ten den Nie­der­schlags­reich­tum in der Mo­nats­mit­te.

Ber­lin: Die Spree­me­tro­po­le war im Sep­tem­ber 2024 mit 17,3 °C (14,1 °C) die wärms­te Re­gi­on Deutsch­lands. An bis zu 13 Tagen wurde es mit min­des­tens 25,0 °C som­mer­lich. Her­aus­ra­gend war dabei die Hit­ze­wel­le vom 3. bis 8., wobei der Höchst­wert auf 34,4°C (Ber­lin-Tem­pel­hof) klet­ter­te. Für die Haupt­stadt wurde damit ein neuer Sep­tem­ber­re­kord da­tiert. Zur Mo­nats­mit­te er­folg­te ein schlag­ar­ti­ger Wet­ter­um­schwung. Am 13. lagen die Höchst­wer­te fast 20 Grad un­ter­halb des Hit­ze­peaks. Mit der herbst­li­chen Kühle kamen auch ver­mehrt Nie­der­schlä­ge auf. In der Summe brach­te der Sep­tem­ber 41 l/m² (46 l/m²). Die Sonne schien 213 Stun­den (156 Stun­den). Ber­lin war damit die tro­ckens­te sowie eine son­ni­ge Re­gi­on.

Bran­den­burg: In Bran­den­burg star­te­te der mit 16,8 °C (13,8 °C) deut­lich zu warme Sep­tem­ber mit einer Hoch­som­mer­ver­län­ge­rung. In der ers­ten De­ka­de wur­den bis zu 6 heiße Tage mit min­des­tens 30,0 °C

re­gis­triert. Der Zenit der Hitze wurde am 4. in Do­ber­lug-Kirch­hain mit einem neuen Bun­des­land­re­kord von 35,2 °C er­reicht. Am 13. zeig­te dort das Ther­mo­me­ter nur noch 12,8 Grad. In den letz­ten Sep­tem­ber­ta­gen sorg­te ein kräf­tig stei­gen­der Oder­pe­gel für eine an­ge­spann­te Hoch­was­ser­la­ge. In Frank­furt an der Oder er­reich­te der Pegel am 26. in der Spit­ze 607 cm und lag laut Lan­des­amt für Um­welt nur einen hal­ben Meter un­ter­halb der Jahr­hun­dert­flut von 1997 (656 cm am 27.07.1997). Aus­lö­ser für das Hoch­was­ser waren his­to­ri­sche Nie­der­schlä­ge in Polen und Tsche­chi­en, die sich in der Mo­nats­mit­te er­eig­ne­ten. Die Aus­läu­fer des ver­ant­wort­li­chen Un­wet­ter­tiefs brach­ten auch in die süd­li­chen Re­gio­nen Bran­den­burgs kräf­ti­ge Re­gen­fäl­le. Bis zum Mo­nats­en­de wur­den Lan­des­weit 55 l/m² (45 l/m²) er­mit­telt. Im Nord­os­ten fie­len ge­biets­wei­se je­doch nur um 30 l/m². Der son­ni­ge Sep­tem­ber brach­te rund 210 Stun­den (156 Stun­den).

Bre­men: In Bre­men zeig­te sich der Sep­tem­ber 2024 als ty­pi­scher Über­gangs­mo­nat in den Herbst. Som­mer­lich warm ge­stal­te­te sich die erste Woche. Am 5. wurde mit 30,7 °C sogar noch mal ein hei­ßer Tag er­mit­telt. Da­nach schau­kel­ten die Tem­pe­ra­tu­ren Rich­tung Früh­herbst. Der ein­set­zen­de Jah­res­zei­ten­wech­sel wurde auch durch zeit­wei­se stür­mi­sche Winde, vor allem in den letz­ten Tagen, an­ge­kün­digt. Der Sep­tem­ber ver­ab­schie­de­te sich mit war­men 16,2 °C (13,7 °C) und mit 122 l/m², was einer Ver­dopp­lung der üb­li­chen Mo­nats­men­ge (61 l/m²), ent­sprach. Ein

deut­li­ches Plus zeig­te auch die Son­nen­schein­dau­er mit 185 Stun­den (136 Stun­den).

Ham­burg: In der Ha­fen­me­tro­po­le star­te­te der 16,1 °C (13,7 °C) warme Sep­tem­ber mit einer letz­ten Som­mer­wo­che. Am 5. stieg das Queck­sil­ber auf un­ge­wöhn­lich heiße 32,0 °C. Da­nach rausch­ten die Höchst­wer­te bis zur Mo­nats­mit­te um 15 °C in den Kel­ler. Herbst­li­che Nu­an­cen setz­ten in den letz­ten Tagen auch stür­mi­sche Winde. Die Nie­der­schlag­men­ge stieg auf nasse 103 l/m² (68 l/m²) und die Son­nen­schein­dau­er auf üp­pi­ge 210 Stun­den (139 Stun­den).

Hes­sen: In Hes­sen be­gann der Sep­tem­ber 2024 som­mer­lich mit Höchst­wer­ten von über 30 °C. Da­nach folg­te ein re­gel­rech­ter Tem­pe­ra­tur­sturz, als nörd­li­che Winde das Tem­pe­ra­tur­ni­veau in der Mo­nats­mit­te um 15 °C senk­ten. An­schlie­ßend kehr­te die spät­som­mer­li­che Wärme noch ein­mal zu­rück, bevor sich zum Mo­nats­en­de end­gül­tig der herbst­li­che Cha­rak­ter durch­set­zen konn­te. Am Ende lag die Mo­nats­mit­tel­tem­pe­ra­tur bei 15,2 °C (13,2 °C). Der Nie­der­schlag ad­dier­te sich auf nasse 89 l/m² (57 l/m²). Rund 160 Stun­den (142 Stun­den) schien die Sonne.

Meck­len­burg-Vor­pom­mern: Im Nord­os­ten ging der Sep­tem­ber mit un­ge­wöhn­lich war­men 16,3 °C (13,3 °C) zu Ende. Die erste Mo­nats­wo­che prä­sen­tier­te sich be­son­ders som­mer­lich und brach­te neue Re­kor­de. Am 4. er­reich­te der Höchst­wert in Te­te­row 34,3 °C. Im ge­sam­ten Wit­te­rungs­ver­lauf do­mi­nier­ten auch die

son­ni­gen Tage. Früh­herbst­lich und nass wurde es le­dig­lich in der zwei­ten und letz­ten Mo­nats­wo­che. Ins­ge­samt stan­den für Meck­len­burg-Vor­pom­mern 58 l/m² (51 l/m²) Nie­der­schlag und üp­pi­ge 220 Son­nen­stun­den (154 Stun­den) in der Bi­lanz, was für das son­nigs­te Bun­des­land im dies­jäh­ri­gen Sep­tem­ber rei­chen dürf­te.

Nie­der­sach­sen: In Nie­der­sach­sen zeig­te der Sep­tem­ber ein Wech­sel­spiel zwi­schen som­mer­li­cher Wärme und herbst­li­cher Kühle. In der ers­ten Woche wurde es sogar noch ein­mal heiß. Die Sta­ti­on Lüchow, ge­le­gen im Nord­os­ten des Lan­des, ver­zeich­ne­te am 4. einen Spit­zen­wert von 32,6 °C. Am 15. wurde etwa 50 Ki­lo­me­ter süd­west­lich an der Sta­ti­on Wit­tin­gen-Vor­hop eine Früh­tem­pe­ra­tur von 0,4 °C ge­mes­sen. Die Mo­nats­mit­tel­tem­pe­ra­tur er­reich­te 15,7 °C (13,5 °C). Es sam­mel­ten sich nasse 91 l/m² (60 l/m²) Nie­der­schlag an. Rund 190 Stun­den (135 Stun­den) zeig­te sich die Sep­tem­ber­son­ne.

Nord­rhein-West­fa­len: Der Sep­tem­ber star­te­te in NRW mit einem hoch­som­mer­li­chen Ein­stand. Dabei stieg am 1. die Tem­pe­ra­tur in Tö­nis­vorst auf 33,3 °C. Doch in der zwei­ten Mo­nats­wo­che setz­te der Herbst mit einem mar­kan­ten Tem­pe­ra­tur­rück­gang von 15 °C sei­nen Ak­zent. An­schlie­ßend sta­bi­li­sier­ten sich die Tem­pe­ra­tu­ren wie­der, bevor am Ende des Mo­nats der Herbst end­gül­tig seine An­kunft an­kün­dig­te. Am 25. sorg­ten sogar meh­re­re eher schwa­che Tor­na­dos für Auf­merk­sam­keit (Tor­na­do­lis­te). Die Mo­nats­mit­tel-

tem­pe­ra­tur er­reich­te 15,4 °C (13,6 °C). Dabei fie­len in der Flä­che nasse 91 l/m² (67 l/m²) Nie­der­schlag. Die zeig­te sich rund 160 Stun­den (135 Stun­den).

Rhein­land-Pfalz: Rhein­land-Pfalz er­leb­te 2024 einen Sep­tem­ber, der durch spät­som­mer­li­che Wärme und herbst­li­che Fri­sche ge­kenn­zeich­net war. Am 1. stieg die Höchst­tem­pe­ra­tur in Trier-Zewen sogar auf 34 °C. Die Mo­nats­mit­te und das Sep­tem­ber­fi­na­le waren mit Höchst­wer­ten von teils unter 15 °C deut­lich küh­ler. Die Mo­nats­mit­tel­tem­pe­ra­tur be­trug 15,1 °C (13,5 °C). Der Nie­der­schlag ad­dier­te sich auf nasse 98 l/m² (60 l/m²). Na­he­zu re­gen­frei zeig­te sich le­dig­lich die Mo­nats­mit­te. Die Sonne er­reich­te mit 155 Stun­den ihr Kli­ma­mit­tel (151 Stun­den).

Saar­land: Hier prä­sen­tier­te sich der Sep­tem­ber als ty­pi­scher Herbst­mo­nat mit einem deut­li­chen Über­gang von Spät­som­mer zu herbst­li­cher Kühle. Saar­brü­cken-Bur­bach mel­de­te am 1. noch heiße 32,9 °C. In der zwei­ten Mo­nats­wo­che über­nahm mit einem Tem­pe­ra­tur­sturz von rund 15 °C die Herbst­luft das Zep­ter. Auch das Mo­nats­en­de ver­lief herbst­lich. Im Schnitt er­reich­te die Sep­tem­ber­wit­te­rung 15,3 °C (13,7 °C), in der teils star­ke Nie­der­schlags­er­eig­nis­se eine wei­test­ge­hend re­gen­freie Mo­nats­mit­te flan­kier­ten. Den­noch fiel mit 137 l/m² na­he­zu dop­pelt so viel Regen wie sonst im Sep­tem­ber üb­lich (70 l/m²). Die Son­nen­schein­dau­er er­reich­te 155 Stun­den (158 Stun­den) - im Län­der­ver­gleich aber der zweit­nied­rigs­te Wert.

Sach­sen: Im Sep­tem­ber 2024 war Sach­sen teil­wei­se ex­tre­men Wit­te­rungs­pha­sen aus­ge­setzt. In der ers­ten Mo­nats­de­ka­de wur­den noch bis zu sie­ben heiße Tage mit Tem­pe­ra­tu­ren über 30 °C ge­zählt. Am 4. mel­de­te Leip­zig mit 34,9 °C. einen neuen Sep­tem­ber­re­kord für Sach­sen. Doch zur Mo­nats­mit­te setz­te ein mar­kan­ter Wet­ter­wech­sel ein, aus­ge­löst durch das Un­wet­ter­tief ANETT über Mit­tel- und Ost­eu­ro­pa. In­ten­si­ve Nie­der­schlä­ge und die deut­lich sin­ken­den Tem­pe­ra­tu­ren gaben einen ers­ten Vor­ge­schmack auf den Herbst. Im Erz­ge­bir­ge fie­len in den ver­gan­ge­nen 30 Tagen teil­wei­se bis zu 200 l/m². Mit au­ßer­ge­wöhn­lich hohen 130 l/m² war der Flä­chen­nie­der­schlag mehr als dop­pelt so hoch wie das lang­jäh­ri­ge Mit­tel von 55 l/m², was den Sep­tem­ber 2024 in die Top Ten der nie­der­schlags­reichs­ten seit 1881 hob. Das Tem­pe­ra­tur­mit­tel er­reich­te warme 15,6 °C (13,4 °C). Die Son­nen­schein­dau­er sum­mier­te sich auf 190 Stun­den (148 Stun­den).

Sach­sen-An­halt: Auch Sach­sen-An­halt er­leb­te im Sep­tem­ber 2024 zu­nächst eine sehr som­mer­li­che Phase zu Mo­nats­be­ginn. An bis zu sie­ben Tagen wur­den Höchst­wer­te über 30°C ge­mes­sen. Das Ma­xi­mum ver­zeich­ne­te Dre­witz im Je­ri­chower Land am 4. mit 34,6 °C - ein neuer Sep­tem­ber­re­kord für Sach­sen-An­halt. In der zwei­ten Mo­nats­de­ka­de setz­te je­doch ein ab­rup­ter Über­gang vom Som­mer in den Herbst ein. Am 13. wur­den ver­brei­tet nur noch Höchst­wer­te um 15 °C er­reicht. Folg­lich stie­gen die Tem­pe­ra­tu­ren wie­der auf ein som­mer­li­ches Ni­veau,

bevor sich der Sep­tem­ber end­gül­tig herbst­lich ver­ab­schie­de­te. Im Ver­gleich zur Re­fe­renz­pe­ri­ode 1961 bis 1990 war der erste me­teo­ro­lo­gi­sche Herbst­mo­nat mit 16,3 °C deut­lich wär­mer als das Mit­tel von 13,7 °C. Po­si­tiv wirk­te sich auch die Nie­der­schlags­bi­lanz nach dem tro­cke­nen Au­gust aus: Mit rund 80 l/m² fiel fast das Dop­pel­te an Nie­der­schlag im Ver­gleich zum lang­jäh­ri­gen Mit­tel (42 l/m²). Die Sonne schien na­he­zu 210 Stun­den (144 Stun­den).

Schles­wig-Hol­stein: Im nörd­lichs­ten Bun­des­land war der Sep­tem­ber 2024 von som­mer­li­cher Wärme mit Spit­zen über 30 °C am 5., zeit­wei­se kräf­ti­gen Nie­der­schlä­gen und stür­mi­schen Win­den ge­prägt. Kühle Pha­sen in der zwei­ten Mo­nats­de­ka­de und zum Sep­tem­ber­fi­na­le lie­ßen den Herbst früh­zei­tig ein­zie­hen. Im Schnitt er­reich­te die Tem­pe­ra­tur 15,6 °C (13,2 °C). Das Nie­der­schlags­vo­lu­men stieg auf 97 l/m² (75 l/m²). In der West­hälf­te pras­sel­ten ver­brei­tet über 100 l/m² nie­der. Auch die Sonne über­hol­te mit 200 Stun­den ihr Kli­ma­ziel von 143 Stun­den.

Thü­rin­gen: Der erste me­teo­ro­lo­gi­sche Herbst­mo­nat 2024 be­gann in Thü­rin­gen mit bis zu sie­ben Hit­ze­ta­gen von min­des­tens 30 °C. Am 4. wurde eine un­ge­wöhn­li­che Höchst­tem­pe­ra­tur von 34,6°C in Teg­k­witz, im Al­ten­bur­ger Land, ge­mes­sen. Mit der zwei­ten Mo­nats­de­ka­de brach­te das Un­wet­ter­tief ANETT über Ost­eu­ro­pa einen plötz­li­chen Wet­ter­um­schwung: Auf sei­ner West­sei­te ris­sen die nörd­li­chen Winde die Tem­pe­ra­tu­ren buch­stäb­lich in den Herbst. Zeit­wei­se

lagen die Höchst­wer­te unter 15 °C. Zudem setz­ten ver­mehr­te Nie­der­schlä­ge ein. Auch das Mo­nats­fi­na­le hatte einen herbst­li­chen Cha­rak­ter. In der Bi­lanz stan­den für den Sep­tem­ber 2024 warme 15,2 °C (12,8 °C) und sehr nasse 93 l/m² (51 l/m²). Der Thü­rin­ger Wald ver­zeich­ne­te sogar Mo­nats­men­gen von über 150 l/m². Die Sonne zeig­te sich mit 175 Stun­den (143 Stun­den) den­noch gro­ß­zü­gig

Alle in die­ser Pres­se­mit­tei­lung ge­nann­ten Mo­nats­wer­te sind vor­läu­fi­ge Werte. Die Son­nen­schein­dau­er wird seit 08/2024 teil­wei­se aus Sa­tel­li­ten­da­ten ab­ge­lei­tet.

Die für den letz­ten Tag des Mo­nats ver­wen­de­ten Daten ba­sie­ren auf Pro­gno­sen. Bis Re­dak­ti­ons­schluss stan­den nicht alle Mes­sun­gen des Sta­ti­ons­net­zes des DWD zur Ver­fü­gung.
Hin­weis: Die bun­des­wei­ten Spit­zen­rei­ter bei Tem­pe­ra­tur, Nie­der­schlag und Son­nen­schein­dau­er fin­den Sie je­weils am zwei­ten Tag des Fol­ge­mo­nats als "Thema des Tages" unter www.dwd.de/tagesthema. Einen um­fas­sen­den kli­ma­to­lo­gi­schen Rück­blick und eine Vor­schau fin­den Sie ab dem 10. des Fol­ge­mo­nats unter www.dwd.de/klimastatus.

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Quelle:
Pressemitteilung, 30.09.2024
Deutscher Wetterdienst
Frankfurter Straße 135, 63067 Offenbach
E-Mail: info@dwd.de
Internet: www.dwd.de

veröffentlicht in der Online-Ausgabe des Schattenblick zum 21. Dezember 2024

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