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BERGBAU/121: Hochgenaue Luftbilder des Nachterstedter Erdrutschgebiets (DLR)


Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) - 24.07.2009

Hochgenaue Luftbilder des Nachterstedter Erdrutschgebiets


Die Cessna Caravan der Forschungsflotte des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) hat das von einem Erdrutsch betroffene Gebiet in Nachterstedt (Sachsen-Anhalt) überflogen und im Rahmen des ARGOS-Projektes (Airborne Wide Area High Altitude Monitoring System) hochgenaue Luftbilder erstellt.

Das Flugzeug startete auf seinem Heimatflughafen Oberpfaffenhofen in der Nähe von München, führte zwei Überflüge in 1200 Metern Höhe über dem zum Katastrophengebiet erklärten Ort durch und kehrte nach mehr als drei Stunden Flugzeit wieder zurück. Die erfassten Daten wurden umgehend an die Wissenschaftler übergeben. Nach der unmittelbar darauf erfolgten Auswertung durch ARGOS-Projektwissenschaftler und Mitarbeiter des Zentrums für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) hat das DLR die Datenprodukte den am Unglücksort tätigen Einrichtungen für ihre Arbeit zur Verfügung gestellt. Finanziert wurde diese außerplanmäßige Messkampagne aus Mitteln des ARGOS-Projektes.

Die DLR-Luftbildkarte zeigt Nachterstedt in Sachsen-Anhalt am 22. Juli 2009. Der Erdrutsch fand am Morgen des 18. Juli 2009 statt (Maßstab 1:600). Bild: © DLR

Die DLR-Luftbildkarte zeigt Nachterstedt in Sachsen-Anhalt am 22. Juli 2009. Der Erdrutsch fand
am Morgen des 18. Juli 2009 statt (Maßstab 1:600).
Bild: © DLR

Die erstellten hochgenauen Karten ermöglichen zum einen den Vergleich des Geländezustandes vor und nach dem Ereignis, zum anderen aber auch die Beobachtung des Geländes auf weitere Veränderungen oder Bewegungen durch eine mögliche Folgebefliegung. Damit unterstützt das DLR die Arbeit zur Katastrophenbewältigung vor Ort, da das ehemalige Bergbaugebiet rutschgefährdet bleibt und für Einsatzkräfte weiterhin kaum zugänglich ist.

Das linke Bild zeigt Nachterstedt (Sachsen-Anhalt) in einer Aufnahme vom 5. Mai 2006, die rechte Aufnahme stammt vom 22. Juli 2009, vier Tage nach dem Erdrutsch vom 18. Juli (Maßstab 1:1500). Bild: © DLR/BKG.

Das linke Bild zeigt Nachterstedt (Sachsen-Anhalt) in einer Aufnahme vom 5. Mai 2006, die rechte
Aufnahme stammt vom 22. Juli 2009, vier Tage nach dem Erdrutsch vom 18. Juli (Maßstab 1:1500).
Bild: © DLR/BKG.

Das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) des DLR

Das Zentrum für satellitengestützte Kriseninformation (ZKI) ist ein Service des Deutschen Fernerkundungsdatenzentrums (DFD) des DLR. Seine Aufgabe ist die schnelle Beschaffung, Aufbereitung und Analyse von Satellitendaten bei Natur- und Umweltkatastrophen, für humanitäre Hilfsaktivitäten und für die zivile Sicherheit. Die Auswertungen werden nach spezifischen Anforderungen für nationale und internationale politische Bedarfsträger sowie Hilfsorganisationen durchgeführt.


Das DLR-Projekt ARGOS

Das Projekt ARGOS (Airborne Wide Area High Altitude Monitoring System) entwickelt Techniken und Verfahren zur luftbasierten Unterstützung für das Verkehrsmanagement und die Lageerfassung bei Katastrophen und Großveranstaltungen. Hierzu wird von sieben beteiligten DLR-Instituten der Prototyp eines operationell nutzbaren, echtzeitfähigen Monitoringssystems aufgebaut.


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Quelle:
Pressemitteilung vom 24.07.2009
Deutsches Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR)
Unternehmenskommunikation, Linder Höhe, 51147 Köln
http://www.dlr.de/


veröffentlicht im Schattenblick zum 25. Juli 2009