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BERGBAU/135: Tagebaue Brandenburg - Experten raten zu Abschied von der Braunkohle (GRÜNE LIGA Cottbus)


GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus - Pressemitteilung, 28. Mai 2011

Experten raten zu Abschied von der Braunkohle


Guben, 28.05.2011. Experten stellen die Notwendigkeit neuer Braunkohlentagebaue in Brandenburg trotz des Atomausstieges in Frage. Dies zeigte die heutigen Tagung der Rosa-Luxemburg-Stiftung und der GRÜNEN LIGA in Guben.

Die Tagung wurde eröffnet mit einem Grußwort des Vorsitzenden der Gubener Stadtverordnetenversammlung, Klaus-Dieter Fuhrmann. Die Stadt hat erst vor wenigen Tagen Forderungen zur Brandenburgischen Energiestrategie beschlossen und folgte damit einer Initiative der vom Tagebau bedrohte Nachbargemeinde Schenkendöbern.

Carsten Linke, Referent für Energie, Klimaschutz und Klimawandel erläuterte die energiewirtschaftlichen Folgen aus den Klimaschutzzielen des Landes Brandenburg. "Einer ständigen Ausweitung des Stromexportes aus Brandenburg sind Grenzen gesetzt. Diese Annahme der Landesregierung in der Energiestrategie geht letztendlich zu Lasten der Erneuerbaren Energien, dem Bedarf an Regelleistung und der Netzstabilität. Das klimapolitische Ziel für 2030 und eine nachhaltige, bedarfsorientierte Energiewirtschaft ist nur erreichbar, wenn das Braunkohlekraftwerk Jänschwalde bis dahin stillgelegt wird." so der Experte vom Landesamt für Umwelt, Gesundheit und Verbraucherschutz (LUGV).

Nach Erkenntnissen des Energieforschers Jeffrey H. Michel aus Hamburg bleibt CCS-Technik für den globalen Klimaschutz wirkungslos. "Ein weltumspannender Einsatz von CO2-Abscheidung wird inzwischen durch hohe Energiepreise und schwindende Kohlereserven verhindert. China und Indien sind bereits zu Kohle-Importeuren geworden und setzen deshalb CCS nicht ein. Die Kohlendioxid-Verpressung wird vor allem in Nordamerika zur Steigerung der Erdölförderung ausgeweitet, was aber dem Klima zusätzlich schadet." Michel nimmt am 6. Juni als Sachverständiger an der Anhörung des Deutschen Bundestages zum CCS- Gesetz teil.

Die Präsentationen zu den Vorträgen werden in Kürze auf der Internetseite www.lausitzer-braunkohle.de veröffentlicht. Der Konzern Vattenfall plant in der Lausitz fünf neue Braunkohlentagebaue, für die etwa 3200 Menschen umgesiedelt werden müßten.


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Quelle:
Pressemitteilung, 28.05.2011
Herausgeber:
GRÜNE LIGA Umweltgruppe Cottbus
c/o Straße der Jugend 94
03046 Cottbus
Tel.: 0355-4837815
E-Mail: umweltgruppe@web.de
Internet: www.lausitzer-braunkohle.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. Mai 2011