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FORSCHUNG/546: Welche Konsequenzen hat die biobasierte Wirtschaft? (idw)


Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn - 05.10.2016

Welche Konsequenzen hat die biobasierte Wirtschaft?


Die Weltbevölkerung wächst, Rohstoffe und Energiequellen werden knapper und das Klima wandelt sich. Antworten auf diese Herausforderungen soll die Bioökonomie geben. Dabei geht es um Wirtschaftsformen, die vor allem auf biologische Ressourcen wie Pflanzen, Tiere und Mikroorganismen zurückgreifen. Welche Auswirkungen ein solcher Verzicht auf fossile Quellen hat, untersucht ein Projekt unter Federführung des Zentrums für Entwicklungsforschung der Universität Bonn. Das Bundesforschungsministerium fördert es mit 2,9 Millionen Euro.

Die Bioökonomie soll eine Brücke zwischen Technologie, Ökologie und effizienter Wirtschaft schlagen. "Deutschland und andere Länder haben in den vergangenen Jahren erheblich in die Bioökonomie investiert", berichtet Juniorprof. Dr. Jan Börner vom Zentrum für Entwicklungsforschung (ZEF) der Universität Bonn. Zu den zukünftigen Produkten gehören zum Beispiel auf Algen basierender Treibstoff oder chemische Grundstoffe aus Pflanzen, deren Gewinnung und Anwendung Wissenschaftler entwickeln. "Die Produktion von Pflanzen für neue bioökonomische Zwecke kann jedoch mit dem herkömmlichen Futter- und Nahrungspflanzenanbau konkurrieren, und neue Nachfragemuster wirken sich auf globale Handelsströme aus", sagt Prof. Börner.

Das Bundesforschungsministerium (BMBF) fördert nun mit insgesamt 2,9 Millionen Euro in den nächsten fünf Jahren ein Projekt, in dem die Folgen der Bioökonomie untersucht werden sollen. Ein Beispiel ist Soja in Südamerika. "Es geht hierbei um die Frage, wie man Soja mit möglichst geringen Auswirkungen für die Umwelt und möglichst positiven Effekten für eine nachhaltige Entwicklung anbauen und konsumieren kann", erläutert Prof. Börner, der das BMBF-Projekt leitet. Wie lassen sich die Ernteverluste gering halten? Wie können das aus Soja gewonnene Öl, der Sojakuchen und die Ernterückstände optimal genutzt werden? Welchen Einfluss haben Regierungen, Handel und Verbraucher auf die Produktion? Solche Fragen sollen in dem Projekt beantwortet werden.

Interdisziplinäres Team führt Fallstudien durch

Anhand von Fallstudien in Südamerika, Afrika, Asien, Europa und Nordamerika will ein interdisziplinäres Team aus Agrarökonomen, Politikwissenschaftlern, Geographen und Biologen Folgeabschätzungen und Wirkungsevaluierungen durchführen. Neben dem Zentrum für Entwicklungsforschung sind auch das Institut für Lebensmittel- und Ressourcenökonomik der Universität Bonn, die Universität Münster und das Stockholm Environment Institute (SEI) beteiligt. Ein wichtiger Partner ist das Bioeconomy Science Center (BioSC) in NRW, in dem die Universität Bonn Mitglied ist.

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder unter:
http://idw-online.de/de/news660360
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung unter:
http://idw-online.de/de/institution123

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Rheinische Friedrich-Wilhelms-Universität Bonn, Johannes Seiler, 05.10.2016
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Oktober 2016

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