Schattenblick →INFOPOOL →UMWELT → INDUSTRIE

MELDUNG/066: Kalibergbau - Dialog zwischen Wirtschaft und Umweltschützern (Dt. Umweltstiftung)


Deutsche Umweltstiftung - Freitag, 29. Oktober 2010

"Den Dialog intensivieren"

Vorsitzender der Deutschen Umweltstiftung führt Gespräch bei der K+S KALI GmbH Werk Neuhof


Neuhof, 29.10.10: Heute fand ein Gespräch mit Jörg Sommer, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Umweltstiftung, im Werk Neuhof-Ellers der K+S KALI GmbH statt.

"Der Kalibergbau steht immer wieder in der Kritik von Umweltschützern und Verbänden. Doch allzu oft redet man nicht miteinander sondern übereinander.", so Sommer im Anschluss an das Gespräch. Sommer zeigte sich "beeindruckt von der Professionalität und Ernsthaftigkeit, mit der gerade auch Fragen des Umweltschutzes bei den Verantwortlichen und Beschäftigten diskutiert werden."

Sommer weiter: "Natürlich gibt es gerade im Kalibergbau, wie immer bei der Gewinnung und Nutzung von Rohstoffen, Abwägungskonflikte zwischen wirtschaftlichen Erfordernissen und Umweltbelangen. Aber alle Beteiligten sind aufgefordert, hier nach gemeinsamen Lösungen zu suchen. Diese müssen ökologisch und ökonomisch vertretbar sein und dürfen auch die sozialen Aspekte nicht aus dem Blick verlieren."

Sommer forderte endlich eine Lösung des Abwasserproblems: "Das Salzwasser weiter Tag für Tag mit unzähligen LKW-Fuhren durch die Region zu transportieren, ist ökologisch unsinnig und wirtschaftlich problematisch. Allein der Transport mit LKWs verursacht annähernd 4.000 Tonnen CO2-Emmissionen jährlich. Hinzu kommt noch die Verkehrsbelästigung für viele Anwohner der Transportwege."

Der Kaufmännische Leiter Herr Klee wies darauf hin, dass K+S weltweit die höchsten Umweltstandards in der Kaliproduktion habe und den modernsten Stand der anwendbaren Technik nutze. Das Unternehmen konnte durch hohe Investitionen bereits in den letzten zwei Jahrzehnten das Abwasseraufkommen um die Hälfte reduzieren.

K+S will die Fortschritte der Wasserqualität von Werra und Weser mit einem umweltbewussten Entsorgungskonzept und den Maßnahmen zum Gewässerschutz weiter fördern und gleichzeitig die Zukunftssicherheit der Arbeitsplätze im Kalibergbau stärken. Klee unterstrich: "Die Salzwasserleitung Neuhof-Philippsthal ist ein integraler Bestandteil dieses Konzepts."

Volker Weber, Stellvertretender Landesbezirksvorsitzender der Industriegewerkschaft Bergbau Chemie Energie (IG BCE) begrüßte, dass nunmehr das Anhörungsverfahren zur geplanten Leitung angelaufen sei: "Der Bau dieser Fernleitung ist die wirtschaftlich und ökologisch vernünftigste Lösung. Die Fernleitung sichert die Arbeitsplätze am Standort Neuhof und reduziert die Belastungen für die Anlieger ganz erheblich." Weber zeiget sich zuversichtlich, dass das gesamte Planfeststellungsverfahren in Bälde abgeschlossen werden könnte."

Alle Beteiligten waren sich einig, dass der Dialog auf sachlicher Ebene intensiviert werden soll - und dabei auch unkonventionelle Ideen und Ansätze initiiert und diskutiert werden müssen. Ziel ist, so Sommer abschließend, "ein Kalibergbau, der sich auch den Maßstäben des nachhaltigen Wirtschaftens messen läßt. Das ist möglich, wenn sich Umweltschützer, öffentliche Hand und Wirtschaft als Partner und nicht als Gegner begreifen."


*


Quelle:
Pressemitteilung, 29.10.2010
Deutsche Umweltstiftung
Postfach 1355, 76713 Germersheim
Tel.: 07274 / 4767, Fax: 07274 / 77302
E-Mail: presse@deutscheumweltstiftung.org
Internet: www.presse.deutscheumweltstiftung.org


veröffentlicht im Schattenblick zum 31. Oktober 2010