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MELDUNG/080: CO2-Verpressung wird zu neuen Tagebauen und weiteren CO2-Endlagern führen (CCS-Protest)


Bürger für Klimaschutz / CCS-Protest.de - 25. November 2010

BUND: Klimaschutz-Strategie mit CO2-Verpressung wird zu neuen Tagebauen und weiteren CO2-Endlagern führen


Sollte Ministerpräsident Matthias Platzeck (SPD) seine Klimaschutz- Strategie unter Einsatz der Verpressung von CO2 ernsthaft betreiben wollen, wird ab dem Jahr 2026 mit weiteren Umsiedelungen wegen über - die jetzigen Planungen hinausgehenden - Tagebauen zu rechnen sein, sagte der Geschäftsführer des Umweltverbandes BUND-Brandenburg, Axel Kruschat bei einer Diskussionsveranstaltung zum Thema "CO2-Verpressung" am Mittwoch in Frankfurt (Oder).

Der Neuaufschluss von weiteren Tagebauen wäre unvermeidlich, da die CCS-Technologie Unmengen mehr an Energie aus Braunkohle benötigt. Um Einsparziele des Landes zu erreichen - ein Minus von 20 Mio. Tonnen CO2 - müssten neue CO2-Lagerstätten in ganz Brandenburg entstehen. "Wenn die Regierung in Potsdam bei ihrer Strategie bleibt, muss in Zukunft das ganze Land darunter leiden", warnte Kruschat. "Dann haben die Bürger Brandenburgs die Wahl zwischen Pest und Cholera oder anders gesagt, entweder man sitzt auf der Braunkohle und muss weichen oder bekommt ein CO2-Endlager unter sein Haus".

Die Bürgerinitiativen gegen die CO2-Verpessung in Brandenburg fordern die Regierung Platzeck unverzüglich auf, die Argumente des BUND zu prüfen und eine Klimaschutzstrategie zu entwickeln, die den mittelfristigen Ausstieg aus der Braunkohleverstromung beinhaltet: "Das fast schon sklavische Festhalten am Kohlekonzern Vattenfall hat schon etwas Schizophrenes", merkt der Sprecher der Bürgerinitiative "CO2-Endlager stoppen", Mike Kess an: "Platzeck und Konsorten lassen die Menschen in der Lausitz ins offene Messer laufen, wenn sie nicht langsam einen Plan B entwickeln". Medienberichten zufolge plant der umstrittene Energiekonzern die Ausgliederung der Kohle-Sparte. "Das Ende der Kohle ist eingeläutet, das hat Platzeck nur noch nicht mitbekommen", kritisiert Kess. Der Sprecher der Bürgerinitiative "CO2ntra Endlager", Ulf Stumpe warnt zudem davor, dass man den Bürger als Buhmann hinstellt. Wenn der Rückzug aus der Kohle kommt, dann werde Vattenfall die Bürgerinitiativen diskreditieren, Arbeitsplätze vernichtet zu haben, so Stumpe: "Diesen Schuh werden wir uns aber nicht anziehen".

http://www.ccs-protest.de/101125.html


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Quelle:
Pressemitteilung, 25.11.2010
CCS-Protest c/o "Bürger für Klimaschutz"
Alte Schmiede in Berlin Lichtenberg
Spittastraße 40, 10317 Berlin
Email: kontakt@ccs-protest.de
Internet: www.ccs-protest.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 27. November 2010