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MELDUNG/109: Potentielle CCS-Lager umzingeln Berlin (BUND BE)


BUND Landesverband Berlin e.V. - Pressemitteilung - Berlin, 14. Februar 2011

BUND fordert Bürgerbeteiligung statt heimliche Standortsuche für CO2-Endlager


Der BUND kritisiert die bisherige Geheimhaltung der Standortliste für die unterirdische Verpressung von CO2 (CCS carbondioxide capture and storage). Auch Berlin ist betroffen. Die von der Bundesanstalt für Geowissenschaften erstellte Liste weist 408 geeignete Standorte bundesweit aus. Darunter befinden sich auch potentielle Endlager in der unmittelbaren Umgebung Berlins:

Berlin-Lindenberg bei Ahrensfelde wäre ein potenzielles CO2-Endlager mit einer flächenhaften Ausdehnung von 54,9 Quadratkilometer und einer geschätzten CO2-Kapazität bis zu 77,27 Millionen Tonnen und reicht damit bis nach Berlin rein.

Weitere sind bei Ketzin, Kremmen, Strausberg, Prötzel, Markgrafpieske und Streganz bei Königs Wusterhausen. Allein die größten beiden Lager bei Königswusterhausen haben eine flächenhaften Ausdehnung von über 300 Quadratkilometer und eine geschätzte Lagerkapazität von 126 Millionen Tonnen CO2. Dies würde gerade mal ausreichen, um das CO2 vom Kohlekraftwerk Jänschwalde für 4 Jahre aufzunehmen.

Demnächst soll das CCS-Gesetz, das die CO2-Lagerung möglich machen soll, ins Bundeskabinett eingebracht werden. Offensichtliches Ziel: Industrie und Politik bereiten systematisch die kommerzielle CO2-Endlagerung vor, und das hinter dem Rücken der Bevölkerung. Der BUND fordert, umgehend alle potentiell betroffenen Gemeinden und Regionen zu informieren - und zwar vor der Kabinettsberatung. CCS ist klimapolitisch kontraproduktiv und die Gefahren sind ungeklärt.


Weitere Infos und Karte mit den Standorten unter:
www.bund.net


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Quelle:
Presseinformation Info 7, 14.02.2010
Herausgeber:
Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland e.V.
Landesverband Berlin
Crellestraße 35, D-10827 Berlin
Tel. 030/78 79 00-0, Fax: 030/78 79 00-18
E-Mail: kontakt@bund-berlin.de
Internet: www.bund-berlin.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 15. Februar 2011