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MELDUNG/213: Herkunftsnachweisregister - Ist grüner Strom wirklich grün? (idw)


OFFIS - Institut für Informatik, OFFIS, 05.07.2013

Ist grüner Strom wirklich grün? - Herkunftsnachweis für Strom aus Erneuerbaren Energien



Oldenburg - Über das von der EU vorgegebene zentrale Register, das Mehrfachvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien verhindern soll, tauschten sich gestern im Informatikinstitut OFFIS Experten zu den Anforderungen, Meldeprozessen und Datenformaten mit dem Umweltbundesamt aus.

Seit dem 1. Januar 2013 betreibt das Umweltbundesamt das Herkunftsnachweisregister (HKNR) zur Kennzeichnung von Strom aus Erneuerbaren Energien. Das HKNR ist ein durch europäische Gesetzgebung vorgegebenes zentrales Register mit dem Ziel, die unzulässige Mehrfachvermarktung von Strom aus Erneuerbaren Energien zu verhindern. Das Register stellt damit eine Reihe neuer Anforderungen an die beteiligten Akteure aus der Energiewirtschaft, wie zum Beispiel Anlagen- und Netzbetreiber, aber auch an die beteiligten Softwarehersteller und Dienstleister.

Vor diesem Hintergrund haben das OFFIS - Institut für Informatik und das Umweltbundesamt interessierte Vertreter der Energie- und Softwarebranche zum 1. HKNR-Workshop am 4. Juli nach Oldenburg eingeladen. Ziel dieses Workshops war es, auf technischer Ebene über den aktuellen Status und den weiteren Ausbau des Registers zu informieren. Ergänzend dazu wurden aktuelle Fragen zu den Meldeprozessen und dem dabei verwendeten Datenformat diskutiert, denn die nächste wichtige Ausbaustufe steht kurz bevor: die direkte elektronische Übertragung von Stammdaten und Messwerten zwischen den Netzbetreibern und dem Umweltbundesamt.

Mit der Teilnahme von über 40 Fachleuten stieß der Workshop auf eine angesichts des für die Energiewirtschaft sehr wichtigen, aber doch sehr spezifischen Themas überraschend große Resonanz. Nach der Begrüßung durch OFFIS-Vorstand und Sprecher des Bereichs Energie Prof. H.-Jürgen Appelrath führte Michael Marty, Leiter Herkunftsnachweisregister für Erneuerbare Energien im Umweltbundesamt, in den Aufbau und die Weiterentwicklung des Registers ein. Er betonte dabei: "Der große Zuspruch zu der Veranstaltung zeigt, dass wir - OFFIS und UBA - ein wichtiges Thema angeschnitten haben, dass Vielen unter den Nägeln brennt. Offensichtlich bedürfen die Prozesse und Formte noch der Präzisierung. Diese möchten wir vom Umweltbundsamt mit den Akteuren gemeinsam erarbeiten - nur im Zusammenwirken mit der Praxis kann das HKNR zu einem Erfolg werden."

Den Hauptteil des sechsstündigen Programms gestaltete der bei OFFIS für das HKNR-Projekt zuständige Mitarbeiter Felix Korb. Er beschrieb den Entwicklungsstand bei der Datenkommunikation zwischen dem Register beim Umweltbundesamt und den Netzbetreibern für die Übermittlung von Messwerten zur Berechnung der gelieferten Energiemengen. Aktuelle Probleme resultieren vor allem aus den sehr unterschiedlichen Softwaresystemen der potentiell bis zu 900 an den Meldeprozessen beteiligten Netzbetreiber und der auf Seiten des Umweltbundesamtes notwendigen, aber noch nicht fertiggestellten Registersoftware. Für OFFIS zog Prof. Appelrath eine positive Bilanz: "Wir leisten eine wichtige technologische Mittlerrolle zwischen Energiewirtschaft und Netzbetreibern. Dies stärkt unsere national führende Rolle in der Energieinformatik und hat bei diesem Thema auch Potential für eine Ausgründung".


Erweiterte Informationen:
Im Nachgang zum Workshop werden die Inhalte zeitnah auf der folgenden Webseite frei zur Verfügung gestellt:
http://hknr.offis.de

Weitere Informationen finden Sie unter
http://www.offis.de/energie

Die gesamte Pressemitteilung inkl. Bilder erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news542266
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
http://idw-online.de/de/institution663

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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
OFFIS - Institut für Informatik, OFFIS, 05.07.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 8. Juli 2013