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POLITIK/412: Umweltinformationsgesetz - Brandenburg mauert bei CO2-Verpressung (GRÜNE LIGA BB)


Grüne Liga Brandenburg e.V. - Pressemitteilung vom 23. Juni 2009

Umweltinformationen immer noch nicht öffentlich

Land Brandenburg mauert bei Daten zur CO2 Verpressung


Potsdam, 23. Juni 2009: Eine der Hauptforderungen der Bürgerrechts- und Umweltbewegung der DDR war die nach Freigabe aller Informationen über Zustand und Gefahren für die Umwelt in der DDR. Umso verwunderlicher ist es, dass auch heute noch und gerade unter der Regierung eines ehemaligen Umweltaktivisten wichtige Daten der Öffentlichkeit vorenthalten werden. Dies zeigt sich gerade im Hinblick auf die Debatte über CO2-Speicher in der Erde.

Für diesen Zweck war mit EU-Geldern eine geologische Struktur nahe Wittstock namens "Schweinrich" untersucht worden. Nach Bekanntwerden der Ergebnisse wurde diese vom Gaskonzern Gasprom erworben und soll zu einem Erdgasspeicher ausgebaut werden. Der Name "Schweinrich" lässt auf ein kleines betroffenes Gebiet schließen, aber das täuscht Über diesem Speicher läge eine Fläche von 160 Quadratkilometer, sie reicht von der A 24 Nähe Wittstock bis weit nach Mecklenburg hinein. Die vom Energiekonzern Vattenfall vorgesehenen Speicher "Beeskow" und "Neutrebbin" hätten eine ähnliche Ausdehnung.

Für die Gasspeicherung geeignete geologische Strukturen gibt es nur in Norddeutschland, aber nicht den Abbaugebieten. Brandenburg könnte also theoretisch auch Gaslieferungen aus dem Ruhrgebiet aufnehmen müssen, weil die Speicherung in NRW nicht möglich ist! "Daher fordern wir die Landesregierung auf, sofort alle Informationen zu vorhandenen salinen Aquiferen und anderen geeigneten geologischen Strukturen im Land Brandenburg offen zulegen", so Heinz-Herwig Mascher von der Grünen Liga Brandenburg e.V. "Es ist erforderlich, dass die Bewohner dieser Gebiete und potentielle Investoren diese Informationen haben, um Fehlinvestitionen zu vermeiden. Wo CO2 gespeichert werden kann und soll, ist kein Platz für alternative Energie wie etwa Geothermie oder Naturschutzprojekte für am Boden lebende Tiere. Und vor allem: Dort wohnende Menschen müssen sich langfristig auf andere Wohn- und Lebensorte orientieren können."

Konzentriertes CO2 ist farb- und geruchslos und hochgiftig. Es könnte sich im Falle des Austritts aus den Speichern in Senken oder Kellerräumen zum Tod von Mensch und Tier durch Ersticken führen. Heinz-Herwig Mascher Landesvorsitzender der GRÜNEN LIGA Brandenburg e.V.

Norbert Wilke
Pressesprecher der GRÜNEN LIGA Brandenburg e.V.
Tel. 0331-2015520
http://www.grueneliga.de/bburg/


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Quelle:
Pressemitteilung, 23. Juni 2009
Herausgeber:
GRÜNE LIGA Landesverband Brandenburg e.V.
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Lindenstraße 34, 14467 Potsdam
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veröffentlicht im Schattenblick zum 27. Juni 2009