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POLITIK/429: Streit um Ausstieg aus Atomenergie in der Bundesregierung ist überfällig (DNR)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
Montag, 8. Februar 2010

DNR: Streit um Ausstieg aus Atomenergie in der Bundesregierung ist überfällig


Als überfällig hat heute in Berlin der Deutsche Naturschutzring (DNR) den aktuellen Streit um die Atomenergie in der Bundesregierung bezeichnet.

Nach Ansicht des DNR ist die von der schwarz-gelben Koalition bisher vorgesehene Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken über die im Atomausstiegsgesetz festgelegte Höchstdauer hinaus verantwortungslos. Wie zahlreiche Pannen und Vorfälle zeigten, seien die in den 70er und 80er Jahren gebauten 17 deutschen Atomkraftwerke in die Jahre gekommen und die AKWs sicherheitstechnisch völlig veraltet. Jeden Tag produzierten die AKWs Atommüll, der nirgends sicher gelagert werden könne.

"Wenn die CDU meint, ähnlich wie die FDP beim Hotelgewerbe eine reine Klientelpolitik für die vier Atomkonzerne E.O.N., RWE, Vattenfall und EnBW betreiben zu können, werde sie vom Wähler die Antwort erhalten", prophezeite DNR-Präsident Hubert Weinzierl.

Bundesumweltminister Röttgen habe dies klar erkannt und setze auf den weiteren konsequenten Ausbau der erneuerbaren Energien. Seiner Forderung nach einem schnellen Ausstieg aus der Atomenergie sei nichts hinzuzufügen, so der DNR. Allerdings müsse der Ausbau der erneuerbaren Energien durch wirksame Maßnahmen für eine effiziente und sparsame Nutzung von Energie begleitet werden. Der DNR drängte Umweltminister Röttgen, in den nächsten Monaten ein umfassendes Energieeffizienz- Gesetz vorzulegen.

Als polemisch müsse die Ansicht des CDU-Abgeordneten Fuchs eingestuft werden, der Windräder als "Vogelschredderanlagen" bezeichnet habe. Was bereits getan wird und noch weiter zu tun ist, um eine weitestgehende naturverträgliche Nutzung der Windenergie zu erreichen, mache der DNR mit seiner Kampagne "Windkraft im Visier" deutlich. Hier könne sich der Abgeordnete informieren und sachkundig machen.


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Quelle:
Pressemitteilung, 08.02.2010
Deutscher Naturschutzring
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veröffentlicht im Schattenblick zum 9. Februar 2010