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TECHNIK/082: Erklärung zum CCS-Kongreß - Widerstand gegen CO2-Endlagerung endlich akzeptieren (BBU)


Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz e.V. - Pressemitteilung, 26. Januar 2010

2. CCS-Kongress in Berlin: BBU fordert den Widerstand gegen die CO2-Endlagerung endlich zu akzeptieren


(Bonn, 26.1.2010) Der Verein "IZ-Klima - Informationszentrum klimafreundliches Kohlekraftwerk" veranstaltet am kommenden Donnerstag, den 28. Januar 2010, in Berlin den 2. CCS-Kongress unter dem Titel "Klimaschutz braucht CO2-Speicherung". Im IZ-Klima haben sich die Energieerzeugungsunternehmen wie z. B. RWE Power und Vattenfall mit verschiedenen Kraftwerksherstellern zusammengeschlossen, um den Bau von Kohlekraftwerken zu fördern. Auf ihren Tagungen versucht das Konsortium die CO2-Endlagerung im Untergrund als Klimaschutz zu verkaufen. Darum werden Vertreter von Umweltschutzorganisationen, die in engem Kontakt mit den Bürgerinitiativen in den Endlagergebieten stehen zu ihren Tagungen auch nicht eingeladen.

"Die Industrievertreter müssen die Ängste der Menschen an den geplanten CO2-Endlagergebieten endlich ernst nehmen und akzeptieren, dass niemand auf den CO2-Lagern wohnen will", so Dipl.-Phys. Harald Gülzow, Mitglied des Vorstandes vom Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU). Die Bürgerinitiativen gegen die CO2-Endlager verhinderten dass RWE in Nordfriesland und Vattenfall in Brandenburg Akzeptanz für ihr gefährliches Vorhaben aufbauen konnten, indem sie über die Gefahren informierten. Auch in den geplanten Endlagergebieten in Dänemark; in den Niederlanden und in Frankreich hat sich die Bevölkerung gegen diese Technik gewandt. Die Menschen wollen nicht zu Versuchskaninchen einer neuen risikoreichen Technologie werden.

Die Risiken für die Menschen durch die unterirdische CO2-Speicherung sind sehr groß. Das Grundwasser droht zu versauern, zu versalzen und mit Schwermetallen belastet zu werden. Trinkwasservorräte können verseucht werden. Des weiteren gibt es keine Sicherheit, dass das Kohlendioxid nicht wieder aus den Endlagern entweicht und sich in Senken und Kellerräumen sammelt. So kann es für die Menschen vor Ort zur tödlichen Bedrohung werden. Diese Gefährdungen kann keiner ausschließen. Die Gefahren können auch nach Durchführung der Pilotprojekte nicht ausgeschlossen werden, da die Untersuchungszeiträume zu kurz sind. Die Belastungen durch die CO2-Einlagerung brauchen sich erst nach einem langen Zeiträumen bemerkbar machen. In Anbetracht der auf lange Zeit unberechenbaren Gefahren werden die Menschen natürlich auch mit wirtschaftlichen Folgen zu rechnen haben. Die Grundstückspreise fallen und die Urlauber wandern in andere sicherere Gegenden ab.

"Ob CCS dem Klima hilft ist überaus fraglich. Hier wird der notwendige Klimaschutz missbraucht um die gewinnträchtige CCS-Technologie mit ihren unabsehbaren Risiken durchzusetzen. Diese gefährliche Technologie soll nur ermöglichen weiterhin CO2-Schleudern wie Kohlekraftwerke neu bauen zu dürfen. Dabei spielen der Gewässerschutz, Umweltschutz und Gesundheitsschutz der Bevölkerung für die Betreiber keine Rolle." so Harald Gülzow. Der BBU wird weiterhin die Bürger über die Gefahren der CCS-Technologie informieren und unterstützt den Vorortwiderstand gegenüber den Planungen von RWE und Vattenfall. Ohne Akzeptanz vor Ort lassen sich keine CO2-Endlager füllen. Die gigantischen Summen an Forschungsmittel, die hier verschwendet werden, müssen endlich in die Weiterentwicklung und den Ausbau der erneuerbaren Energien gesteckt werden.


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Quelle:
BBU-Pressemitteilung, 26.01.2010
Herausgeber:
Bundesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz (BBU) e.V.
Prinz-Albert-Str. 55, 53113 Bonn
Tel. 0228/21 40 32, Fax.: 0228/21 40 33
Internet: www.bbu-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 28. Januar 2010