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ARTENRAUB/177: Geparde im Ausverkauf für den Heimtiermarkt (AGA)


Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V. - Korntal-Münchingen, 09.10.2014

Geparde im Ausverkauf für den Heimtiermarkt

AGA informiert im Europäischen Parlament über den illegalen Handel mit Geparden



Obwohl der Gepard das schnellste Landsäugetier ist, fällt die schnelle Katze im Wettlauf gegen die Ausrottung immer weiter zurück. Ein besonderer Druck lastet auf den Beständen am Horn von Afrika, denn von hier stammt ein Großteil der Gepardenjungtiere, die auf Straßenmärkten oder im Internet illegal als Haustiere angeboten werden. Eine große Nachfrage besteht u.a. aus den Vereinigten Arabischen Emiraten, wo die elegante Katze gerne als Statussymbol gehalten wird.

Drei ausgemergelte, aneinandergeschmiegte Gepardenjunge liegen auf dem Boden, eines von ihnen ist tot - Foto: © CCF

Foto: © CCF

Der illegale Handel für den Heimtiermarkt ist besonders verhängnisvoll, denn für jeden Gepard, der illegal auf den Markt gelangt, sterben 5 oder mehr der jungen Katzen beim Fang und Schmuggel. "Oft sind die Jungtiere krank, ausgehungert, und können ansteckende Krankheiten übertragen", erklärt Birgit Braun, geschäftsführendes Vorstandsmitglied der Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.. Der illegale Handel stellt daher zusätzlich zum Verlust des Lebensraumes und dem bestehenden Mensch-Wildtier-Konflikt eine große Gefahr für das Überleben der Geparde dar. Hinzukommt, dass die Tiere in Gefangenschaft schwer zu züchten sind, weshalb die Nachfrage hauptsächlich mit Wildfängen befriedigt wird. "Zudem ist die Sterblichkeit der Geparde als Haustiere sehr hoch, was zu einer steten Nachfrage führt und den Druck auf die Bestände in der Wildnis weiter erhöht" ergänzt Braun.

Gepard in einem engen Verschlag; davor, nur halb und von hinten auf dem Bild, eine Frau in der Hocke, die ihn betrachtet - Foto: © CCF

Foto: © CCF

In den letzten 100 Jahren ist die weltweite Geparden-Population um fast 90% gesunken, von etwa 100.000 auf nur noch geschätzte 10.000 Tiere in freier Wildbahn. Waren sie einst über beinahe ganz Afrika sowie in Vorderasien, auf der indischen Halbinsel und in Teilen Zentralasiens verbreitet, so ist der Restbestand fast nur noch in Afrika südlich der Sahara anzutreffen.

Ein völlig abgemagertes Gepardenjunges steht auf einem gefliesten Boden, dahinter eine kleine Schüssel - Foto: © CCF

Foto: © CCF

Zusammen mit ihrer Partnerorganisation, dem Cheetah Conservation Fund, drängt die AGA deshalb auf ein stärkeres Engagement im Kampf gegen den illegalen Handel mit Wildtieren und machte im Rahmen der ersten #Act4Animals EU-Konferenz, die vom 07.-09. Oktober im Europäischen Parlament stattfand, auf das Schicksal der Geparde aufmerksam. Während der Veranstaltung konnte Birgit Braun die teilnehmenden EU-Parlamentarier über das Ausmaß des illegalen Handels mit Geparden informieren. "Der Handel stellt ein großes Problem für diese charismatische Art dar und wird weitergehen, solange Menschen Geparde als exotische Haustiere betrachten und der illegale Handel mit Wildtieren nicht wirksam bekämpft wird", stellt Braun fest.


Die AGA ist als gemeinnützige Natur- und Artenschutzorganisation anerkannt und setzt sich seit über 25 Jahren für den Erhalt von bedrohten Tier- und Pflanzenarten und deren Lebensräumen ein. Ihr Ziel ist es, weltweit den Schutz und den Erhalt der Natur zu fördern, das Umweltbewusstsein zu stärken und die Zerstörung der Lebensgrundlage von Menschen, Tieren und Pflanzen zu verhindern.

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Quelle:
AGA-Pressemitteilung, 09.10.2014
Aktionsgemeinschaft Artenschutz (AGA) e.V.
Tulpenstr. 1, 70825 Korntal-Münchingen
Tel.: 07150/92 22 10, Fax: 07150/92 22 11
Internet: www.aga-international.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 12. Oktober 2014