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FISCHEREI/152: Fischereipolitik ignoriert Wissenschaft (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur-, Tier- und Umweltschutzorganisationen e.V.
EU-Koordination

EU-News - Montag, 21. November 2016 / Wasser & Meere

Fischereipolitik ignoriert Wissenschaft


Die Meeresumweltschutzorganisation Seas at Risk wirft der für den Nordost-Atlantik zuständigen Fischereikommission (NEAFC) vor, nicht genug für den Fortbestand der sensiblen Tiefseefischbestände zu tun und wissenschaftliche Ratschläge zu ignorieren. Die Jahrestagung der NEAFC fand vom 14. bis 18.11. in London statt.

Für Fischbestände wie Rotbarsch, Hering, Makrele und Wittling wurden Fangquoten vereinbart, beispielsweise 7.500 Tonnen Rotbarsch in der Irminger See als Gesamtfangmengen für 2017. Für Kaisergranat habe es keine Vereinbarung gegeben. Seas at Risk kritisiert, dass die NEAFC-Mitglieder Dänmark (mit Faröer und Grönland), die EU, Island, Norwegen und Russland eher ihre eigenen Interessen im Sinn hätten, als den Fortbestand der empfindlichen Tiefseefischbestände zu sichern. Der Internationale Rat für Meeresforschung (ICES) hatte für Kaisergranat, der auf der Roten Liste steht, einen Fangstop bis 2020 empfohlen. Der Tiefenrotbarsch (Sebastes mentella) sollte laut ICES ebenfalls zumindest 2017 und 2018 nicht befischt werden. [jg]


Pressemitteilung der NEAFC
https://www.neafc.org/system/files/AM-2016-press-statement-final.pdf

Pressemitteilung Seas At Risk
http://www.seas-at-risk.org/16-fisheries/690-vulnerable-key-fish-stocks-left-without-protection-due-to-hiccups-at-the-north-east-atlantic-fisheries-commission.html

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Quelle:
EU-News, 21.11.2016
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 29. November 2016

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