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GLOBAL/042: Rio+20 - Umweltrat beschließt Position für UN-Gipfel im Juni (DNR EU)


Deutscher Naturschutzring (DNR)
Dachverband der deutschen Natur- und Umweltschutzverbände
EU-Koordination

EU-News - Montag, 12. März 2012 / Politik & Recht

Rio+20: Umweltrat beschließt Position für UN-Gipfel im Juni


Am 9. März haben die EU-UmweltministerInnen die EU-Position für den Rio+20-Nachhaltigkeitsgipfel im Sommer in Brasilien beschlossen. Darin wird die Forderung nach einer "fokussierten und vorausblickenden politischen Erklärung", "Zielen und Aktionen auf internationaler Ebene" und "vereinbarten Zeitrahmen" unterstrichen.

Das von dem UN-Sekretariat vorgelegte "Zero Draft" wird als gute Ausgangsbasis für weitere Diskussionen begrüßt. Die Bekämpfung der Armut, die Sicherung der Lebensgrundlagen und der Schutz der Umwelt seien eng verbunden mit der Dynamik der Bevölkerungsentwicklung, wobei zur Erreichung einer nachhaltigen Entwicklung eine ökonomisch höhere Leistung und menschenrechtsbasierte politische Entscheidungen gehörten.

Zu dem einen Gipfelschwerpunktthema, der "grünen" Wirtschaft im Kontext nachhaltiger Entwicklung und Armutsbekämpfung (GESDPE), enthalten die Schlussfolgerung mehrere Unterpunkte, in denen u.a. die Möglichkeit eines "inspirierenden neuen globalen Wachstumsmodells" erwähnt wird, das negative Umwelttrends umkehren und zukünftige Entwicklung und Arbeitsplatzschaffung beflügeln soll. Neben der "grünen" sollte auch die "blaue" Wirtschaft betrachtet werden, die die Bewahrung und die nachhaltige Nutzung mariner Ressourcen beachtet. Entsprechende Ergebnisse mit spezifischen Zielen, Maßnahmen und Aktionen sollten bei der Konferenz ebenso herauskommen, wie eine internationale Plattform zum Wissensaustausch über Green Economy. Darüber hinaus soll die Staatengemeinschaft die Ergebnisse aller Vorkonferenzen, die weltweiten Verhandlungsergebnisse im Klimaschutz (Durban), im Biodiversitätsschutz (Nagoya) sowie die Debatten über Bodenschutz und Verwüstung (Changwon Konferenz) beachten. Eine Entkopplung von ökonomischem Wachstum und Ressourcenverbrauch, die Inwertsetzung und Beachtung von Biodiversität und Ökosystemdienstleistungen sowie deren Integration in politische und wirtschaftliche Prozesse, die Entwicklung eines 10-Jahres-Rahmenprogramms für nachhaltige Produktions- und Konsummuster sowie nicht zuletzt ein Umdenken bei der Berechnung des Bruttoinlandproduktes sind weitere Forderungen.

Die EU spricht sich für eine Reform der UN und eine Aufwertung des Umweltprogramms einschließlich einer besseren Finanzausstattung aus. Die Arbeit an gemeinsamen Zielen für Nachhaltige Entwicklung (Sustainable Development Goals - SDG) müsse mit der Revision der Millennium Development Goals verzahnt und Strategien für die Zeit nach 2015 entwickelt werden. Bei der Umsetzung und Finanzierung setzt die EU auf den Ausbau verschiedener staatlicher Quellen, Unternehmensverantwortung und öffentlich-private Partnerschaften. Darüber hinaus bekräftigt die EU ihren Willen, bis 2015 die zugesagte öffentliche Entwicklungshilfe in Höhe der anvisierten Prozentziele zu erreichen. [jg]


Schlussfolgerungen zu Rio+20
http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_Data/docs/pressdata/en/envir/128881.pdf

Weitere Ergebnisse des EU-Umweltministerrates:

Schlussfolgerungen zur UN-Klimakonferenz in Durban
http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_Data/docs/pressdata/en/envir/128882.pdf

Pressemitteilung mit den Ergebnissen des Umweltrats
http://www.consilium.europa.eu/uedocs/cms_data/docs/pressdata/en/envir/128883.pdf


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Quelle:
EU-News, 12.03.2012
Deutscher Naturschutzring e.V. (DNR)
EU-Koordination
Marienstraße 19-20, 10117 Berlin
E-Mail: eu-info@dnr.de
Internet: www.eu-koordination.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 18. März 2012