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KLIMA/006: Von einer Katastrophe zur nächsten, präventive und schnellere Hilfe gefordert (IPS)


IPS-Inter Press Service Deutschland gGmbH
IPS-Tagesdienst vom 1. November 2010

Klima: Von einer Katastrophe zur nächsten - Präventive und schnellere Hilfe gefordert


Toronto, 1. November (IPS) - Die Welt ist auf die Zunahme von Überschwemmungen, Dürren und anderen Klimakatastrophen nicht gut genug vorbereitet, warnen Experten. Sie fordern eine Reform des Katastrophenmanagements, das schon vor den Ausbruch einer Krise beginnt und zügiger Soforthilfe leistet.

Es werde höchste Zeit, vom Ad-Hoc-Charakter der internationalen Hilfseinsätze abzukommen, sagte Peter Walker, Direktor des 'Feinstein International Center' der Tufts-Universität nahe Boston, das 2008 für das UN-Büro für die Koordination humanitärer Angelegenheiten (OCHA) einen Bericht über die humanitären Kosten des Klimawandels erstellt hatte. "Wir mögen zwar Menschenleben retten, doch tun wir dies nicht so, dass Menschen vor weiteren Krisen gerüstet sind."

Walker plädiert für ein internationales Katastrophenschutzsystem, das bereits vor dem Ausbruch von Krisen Unterstützung und schneller als bisher Soforthilfe leistet. Die Menschen in der indonesischen Aceh-Provinz hätten sich zwar von dem verheerenden Tsunami 2004 weitgehend erholt. Da sie jedoch ihre Ersparnisse in den Wiederaufbau investiert hätten, seien sie im Fall einer weiteren großen Katastrophe in einer viel schlechteren Ausgangslage.

Robert Fox vom Kanada-Büro der internationalen Hilfsorganisation 'Oxfam' kann dem nur zustimmen. Es gebe einen Konsens unter den Hilfsagenturen, dass "wir unsere Kapazitäten erhöhen und strategischer vorgehen müssen", sagte er. "Zwar sind wir durchaus in der Lage, mehrere Hilfseinsätze gleichzeitig zu koordinieren. Doch mit mehr als einer Megakrise wären wir hoffnungslos überfordert." (Ende/IPS/kb/2010)


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veröffentlicht im Schattenblick zum 2. November 2010