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MEER/084: Ostsee-Umweltpolitik - Klimawandel erfordert weitere Maßnahmen (idw)


Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde - 25.01.2013

Ostsee-Umweltpolitik: Klimawandel erfordert weitere Maßnahmen

Wissenschaftler aus allen Ostseeanrainerstaaten beraten vom 5. bis 6. Februar 2013 am Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde (IOW) über dringend notwendige Anpassungen des Baltic Sea Action Planes.



Am 15. November 2007 wurde im polnischen Krakau der "Baltic Sea Action Plan" verabschiedet - ein ambitioniertes Programm, das bis zum Jahr 2021 einen guten ökologischen Status der Ostsee wiederherstellen soll, der sich in der Vergangenheit vor allem durch Nährstoffeinträge aus Stadtgebieten und der Landwirtschaft deutlich verschlechtert hatte (Eutrophierung). Verantwortlich für die Ausarbeitung/Umsetzung des Aktionsplans ist die sogenannte Helsinki Kommission (HELCOM). Die Hauptaufgabe der Helsinki Kommission ist es, Handlungsempfehlungen aus der Wissenschaft zum Schutz der Ostsee in verpflichtende nationale Zielvorgaben und Umweltschutzmaßnahmen für die Ostseeanrainerstaaten umzusetzen.

Wie Computersimulationen des IOW nahelegen, reichen die bislang festgesetzten Maßnahmen - vor allem die Reduzierung der Nährstoffeinträge aus der Landwirtschaft - jedoch nicht aus, den Status Quo des Ökosystems Ostsee zu verbessern. Zwar hat der Baltic Sea Action Plan einen deutlich positiven Einfluss auf den Zustand der Ostsee, die positiven Effekte werden jedoch durch die Auswirkungen des Klimawandels gedämpft. Letztere sind aber in der jetzigen Fassung des Plans noch nicht berücksichtigt.

"Wir müssen die neuen Erkenntnisse zum Klimawandel dringend der Politik nahebringen. Mit der Helsinki Kommission haben wir dafür ein kraftvolles Gremium an der Schnittstelle zwischen Wissenschaft und Politik", sagt Ulrich Bathmann, Direktor des Leibniz-Instituts für Ostseeforschung Warnemünde. Der Meeresforscher ist Gastgeber, wenn sich am 5. und 6. Februar 2013 rund 50 Wissenschaftler aus allen Ostseeanrainerstaaten auf Einladung der HELCOM in Warnemünde treffen, um die aktuellen wissenschaftlichen Erkenntnisse zu den Folgen des Klimawandels zusammenzufassen und eine Empfehlung an die Politik vorzubereiten. Neben Vertretern der Helsinki Kommission und des Forschungsprogramms "Baltic Sea Experiment" (BALTEX) werden auch Vertreter von Politik und Behörden sowie Mitarbeiter nichtstaatlicher Umweltschutzorganisationen teilnehmen. Maria Laamanen vom HELCOM-Sekretariat: "Ziel des HELCOM-Workshops ist es, für die Entscheidungsträger eine gemeinsame Abschlusserklärung mit konkreten Empfehlung zu entwerfen, wie man den Folgen des Klimawandels in der Ostsee am besten entgegenwirken kann." Derzeit bereitet HELCOM das Treffen der Umweltminister der Ostseestaaten im Oktober 2013 vor, auf dem die vorgeschlagenen neuen Maßnahmen diskutiert und wo nötig in den Baltic Sea Action Plan integriert werden sollen.


Das IOW ist Mitglied der Leibniz-Gemeinschaft, zu der zurzeit 86 Forschungsinstitute und wissenschaftliche Infrastruktureinrichtungen für die Forschung gehören. Die Ausrichtung der Leibniz-Institute reicht von den Natur-, Ingenieur- und Umweltwissenschaften über die Wirtschafts-, Sozial- und Raumwissenschaften bis hin zu den Geisteswissenschaften. Bund und Länder fördern die Institute gemeinsam. Insgesamt beschäftigen die Leibniz-Institute etwa 16.800 MitarbeiterInnen, davon sind ca. 7.800 WissenschaftlerInnen, davon wiederum 3.300 NachwuchswissenschaftlerInnen. Der Gesamtetat der Institute liegt bei mehr als 1,4 Mrd. Euro, die Drittmittel betragen etwa 330 Mio. Euro pro Jahr. (www.leibniz-gemeinschaft.de)

Die gesamte Pressemitteilung erhalten Sie unter:
http://idw-online.de/de/news516494
Kontaktdaten zum Absender der Pressemitteilung stehen unter:
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Quelle:
Informationsdienst Wissenschaft e. V. - idw - Pressemitteilung
Leibniz-Institut für Ostseeforschung Warnemünde, Dr. Barbara Hentzsch, 25.01.2013
WWW: http://idw-online.de
E-Mail: service@idw-online.de


veröffentlicht im Schattenblick zum 6. Februar 2013