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PROTEST/012: Anti-Atomproteste beim Rio+20-Gipfel gegen Hermesbürgschaft für Angra (urgewald)


urgewald - Kampagne für den Regenwald - Pressemitteilung vom 18. Juni 2012

Anti-Atomproteste beim Rio+20-Gipfel

Brasilianische Anti-Atom-Aktivisten protestieren gegen Hermesbürgschaft für Angra



Vor dem offiziellen Rio+20 Gipfel, der am Mittwoch beginnt, treffen sich beim Gegengipfel brasilianische Anti-Atom-Aktivisten und diskutieren bis zum 21. Juni über Widerstand gegen die Atomenergie und Alternativen zu ihr. Dabei wird es am heutigen Montag auch um die umstrittene Hermesbürgschaft für das brasilianische Atomkraftwerk Angra 3 gehen.

"Wir begrüßen den deutschen Atomausstieg, aber wir wünschen uns, dass die Bundesregierung dabei konsequent ist und nicht in Brasilien den Bau eines neuen Atomkraftwerkes mit einer Hermesbürgschaft unterstützt", erklärt Chico Whitaker, Alternativer Nobelpreisträger und einer der Organisatoren des Anti-Atom Zeltes beim Gipfel der Völker. Er ist Teil der "Koalition für ein Brasilien ohne Atomkraftwerke", die neben dem Widerstand diskutiert, welches Energiemodel Brasilien wählen soll, um ohne Atomenergie auszukommen.

"Die deutsche Regierung verweist immer darauf, dass sich Brasilien als souveräner Staat für die Atomkraft entschieden habe und Deutschland dies akzeptieren müsse", sagt Barbara Happe, Brasilienexpertin der Umweltorganisation urgewald. "Aber die Proteste beim Gegengipfel zeigen, dass das Thema auch in Brasilien sehr umstritten ist. Außerdem geht es bei der Hermesbürgschaft um eine massive Förderung der Atomkraft durch die Bundesregierung, was inkonsequent ist gegenüber dem deutschen Atomausstieg. Deshalb muss sich die Bundesregierung endlich gegen die Hermesbürgschaft für Angra 3 entscheiden!"

Das Anti-Atom-Zelt befindet sich in der Guanabara-Bucht beim Gipfel der Völker.

Hintergrund:
Die Bundesregierung hat im Februar 2010 Areva eine Grundsatzzusage für eine Bürgschaft über 1,3 Milliarden Euro für den Bau von Angra 3 gegeben. Diese Grundsatzzusage ist noch nicht in eine endgültige Bürgschaft umgewandelt worden. Umweltorganisationen setzen sich dafür ein, dass dies nach Fukushima nicht geschieht.

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Quelle:
Pressemitteilung, 18.06.2012
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veröffentlicht im Schattenblick zum 20. Juni 2012