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PROTEST/067: Stoppt die Gewalt für Palmöl! (ROBIN WOOD)


ROBIN WOOD - Pressemitteilung - Hamburg, den 14. März 2014

Stoppt die Gewalt für Palmöl!

ROBIN WOOD verurteilt brutalen Übergriff auf Indigene in Indonesien, die sich gegen Landraub wehren



ROBIN WOOD verurteilt die jüngsten Gewaltattacken der Palmöl-Industrie gegen Waldnomaden der Suku Anak Dalam in Indonesien. In der vergangenen Woche eskalierte die Gewalt im Dorf Bungku auf der indonesischen Insel Sumatra. Ein Indigener der Suku Anak Dalam (SAD) wurde von Militär und Security der Palmölfirma PT Asiatic Persada so schwer verletzt, dass er später im Krankenhaus an seinen Verletzungen starb. Sechs weitere SAD wurden ebenfalls schwer verletzt. ROBIN WOOD fordert das sofortige Ende der Gewalt, die Lösung der Landkonflikte zugunsten der Indigenen und den sofortigen Stopp der Expansion weiterer Ölpalmen-Plantagen.

Die Palmöl-Industrie beansprucht in Indonesien große Flächen für die Anlage von Ölpalmen-Plantagen. Dafür wird die lokale Bevölkerung von ihrem Land vertrieben und Regenwald zerstört. Die Waldnomaden der Suku Anak Dalam wehren sich seit vielen Jahren dagegen und werden immer brutaleren Repressionen ausgesetzt.

Die jüngste Eskalation der Gewalt hat eine Vorgeschichte. Im Dezember 2013 hatten Räumkommandos von Asiatic Persada zusammen mit Spezialeinheiten von Polizei und Militär Siedlungen der SAD überfallen und Hunderte Häuser zerstört. (PM: http://bit.ly/19UF2Vz) 500 Familien wurden vertrieben und protestierten dagegen vor dem Gouverneurspalast in der Provinzhauptstadt Jambi. Doch bis heute haben sie ihr Land nicht zurück und harren - unter strenger Bewachung - in einem Flüchtlingslager bei dem Ort Bungku aus.

Zu der tödlichen Attacke Anfang März kam es, nachdem Militär und Polizei den Bauern Titus in die Fabrik von Asiatic Persada in Bungku verschleppt und brutal zusammengeschlagen hatten. Als seine Angehörigen und weitere SAD daraufhin protestierten, wurden sie von bewaffneten Einsatzkräften angegriffen und geschlagen. Unter den Opfern war auch Pujiono Bin Tayat. Er starb später an seinen Verletzungen im Krankenhaus. Augenzeugen von ROBIN WOODs Partnerorganisation Perkumpulan Hijau erstatteten Anzeige bei der Polizei.

Asiatic Persada gehörte zum Wilmar-Konzern, dem weltweit größten Palmöl-Händler. Im April 2013 verkaufte Wilmar das Tochterunternehmen, um sich auf diese Weise der Land-Konflikte mit den SAD zu entledigen.

Wilmar hat erst kürzlich eine neue Unternehmens-Politik veröffentlicht. Darin verpflichtet sich der Konzern, ab 2015 auf Palmöl aus Entwaldung und Raubbau zu verzichten. Der Einkauf von Palmöl aus umstrittenen Gebieten müsste demnach unterbleiben. Wilmar kauft aber nach Angaben von Perkumpulan Hijau weiterhin Palmöl bei Asiatic Persada.

Ein großer Kunde von Wilmar ist der Unilever-Konzern, der Palmöl als billigen Rohstoff für seine Lebensmittel wie Margarine, Tütensuppen und Eiscreme verwendet.

"Asiatic Persada muss sämtliche Repressionen gegen die Indigenen in Indonesien sofort unterlassen. Die Menschen müssen ihr Land sofort zurück bekommen und sind angemessen zu entschädigen. Wilmar und Unilever stehen in der Verantwortung, kein Palmöl zu kaufen, an dem das Blut von Indigenen klebt", fordert Stefanie Hess, Tropenwaldreferentin bei ROBIN WOOD.

Aktuelle Hintergrundinformationen zu der neuen Eskalation der Gewalt auf Sumatra im ROBIN WOOD-Blog:
http://bit.ly/1cEpCvJ

Bericht im ROBIN WOOD-Magazin über den Kampf der Suku Anak Dalam gegen die Palmölmafia:
http://bit.ly/1fvPNzM

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Quelle:
Pressemitteilung, 14.03.2014
Herausgeber:
Robin Wood, Pressestelle
Nernstweg 32, 22765 Hamburg
Tel.: 040/380 892-0, Fax: 040/380 892-14
E-Mail: presse@robinwood.de
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veröffentlicht im Schattenblick zum 17. März 2014